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Akuma no ejiki: Ai supitto on yua rimeinzu

Originaltitel: ...... 悪魔のえじき アイ・スピット・オン・ユア・リメインズ

Rômaji: ...... Akuma no ejiki: Ai supitto on yua rimeinzu

Alternativtitel: ...... Akuma no ejiki: Ispit on your remains

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 2014

Regie: ...... Yoshiyuki Okazaki

Drehbuch: ...... Yoshiyuki Okazaki                           

Darsteller: ...... Nozomi Hazuki, Kurea Hasumi, Uta Kohaku u.a.

Links: ...... OFDb




Ketchup, Plastikmesser und Reizwäsche


Auch wenn er selbst heute noch immer wieder heftig kritisiert wird, ist Ich spuck auf dein Grab (Day of the Woman, USA 1978) ein Film den irgendwie jeder kennt. Das er dabei auch besonders viele Fans in Japan hat, verwundert dabei eigentlich wenig, waren in der Kunst hier doch schon immer Sex und Gewalt akumanoejikieng verzahnt. Ein ganz besonderer Fan des Filmes von Meir Zarchi dürfte dabei sicherlich der japanische Independent Filmer Yoshiyuki Okazaki darstellen. Bereits 2005 schuf er mit Akuma no ejiki: Sâdo baiburêshon eine Hommage an den Exploitationsfilm. Obwohl äußerst minimalistisch in Szene gesetzt, scheint das Werk, welches seine gesamte Atmosphäre eigentlich nur aus nackten Tatsachen und miserablen Spezialeffekten bezieht, doch so erfolgreich gewesen zu sein, das Okazaki 2014 mit Akuma no ejiki: Ai supitto on yua rimeinzu einen Nachfolger ins Rennen schickte.
Das Love Hotel aus dem ersten Teil ersetzt hier ein Büro als Dreh und Angelpunkt der Handlung. Dort sitzen ein paar gelangweilte Büroangestellte vor ihren Uralt Rechnern aus dem letzten Jahrtausend, und tippen den lieben langen Tag, ohne genauere Erklärungen, irgendwelche Dokumente ab. Lediglich die von Nozomi Hazuki verkörperte Yumi Saeki ist immer fleißig bei der Arbeit, welche allerdings in den Augen ihrer Kollegen hauptsächlich darin zu bestehen scheint, für deren leibliches Wohl zu sorgen. So darf Sie nicht nur Tee servieren sondern muss auch noch jeden Tag als Sexspielzeug für die Truppe herhalten. Als die Vorfälle überhand nehmen und Sie erst von 3 Kollegen vergewaltigt wird und später auch noch einer von ihnen Sie gewaltsam vom Grab ihrer Mutter in ein Love Hotel schleift, brennt bei der hübschen Yumi eine Sicherung durch. Nachdem Sie den notgeilen Bock schmerzhaft kastriert hat, macht Sie sich auf um an all ihren Peinigern blutige Rache zu üben. Bewaffnet mit ihrem unwiderstehlich heißen Körper lockt Sie dabei einen nach den anderen in eine Falle, wobei diese, nach einigen Sexspielchen, von ihr ins Jenseits befördert werden.

akumanoejiki yps
Yumi's bevorzugte Waffe auf ihrem Rachefeldzug: Ein Plastik Stuntmesser, wie man es an jeder Kirmes Bude als Trostpreis bekommt. In meinen Kindheits- tagen auch ein sehr beliebtes Gimmick des populären YPS Heftes.

Yoshiyuki Okazaki's Wundertüte mit dem wunderbaren Titel Akuma no ejiki: Ai supitto on yua rimeinzu, was ins deutsche übersetzt soviel heißt wie ''Des Teufels Opfer – Ich spuck auf deine Überreste'', ist wirklich nur etwas für ganz hartgesottene (oder stockbesoffene) Filmfetischisten. Ein Werk, dessen Budget selbst die billigsten Emporkömmlinge aus der amerikanischen Troma Schmiede locker zu unterbieten vermag. Genau genommen, scheint hier Geld in nichts investiert wurden zu sein. Die Drehorte lassen sich mit Büro, Wald, Friedhof, Love Hotel und Wohnung problemlos an einer Hand abzählen, das Kunstblut scheint mit Wasser verdünnter, handelsüblicher Ketschup zu sein und von Yumi's bereits erwähnten Messer wollen wir besser gar nicht erst anfangen zu reden. Regisseur Okazaki muss man aber wirklich zu gute halten, das er sich den miserablen Umstände durchaus bewusst zu sein schien und die Darsteller gezielt zum Overacting animiert hat. Unter all den agierenden Knallchargen bleiben dabei besonders Yumis Vorgesetzter, ein übertrieben gezeichneter Schnüffel Fetischist, der Sie am liebsten den ganzen Tag mit seinem Riechkolben attackiert sowie ein weiterer, nicht minder perverserakumanoejiki Zahnproblemen penetriert während er unentwegt Grimassen schneidet, in Erinnerung. Über wirkliches Kollege, der Sie immer und überall nötigt und die Augen des Zuschauers ständig mit seinen Talent kann man hier aber lediglich bei Nozomi Hazuki sprechen. Als bekannte Akteurin aus dem AV Bereich sollte die Dame zwar in erster Linie Kunden anlocken, die bereit sind für die billig produzierte DVD rund 3800 japanische Flocken hinzu blättern, jedoch vermag Sie mit ihrer Kombination aus makelloser Schönheit, Charme und Charisma tatsächlich den Film in andere Sphären zu heben. Eine Fähigkeit den man den meisten anderen Pornosternchen, die einen Ausflug ins halbwegs seriöse Filmgeschäft versuchen, leider nicht zusprechen kann.
Positiv zu bewerten sind des weiteren auch die zahlreichen Erotikszenen, welche im Gegensatz zu manch anderen Genrekollegen der jüngsten Zeit auch tatsächlich Erotik versprühen und von Okazaki ganz klar in den Mittelpunkt seines Filmes gestellt wurden. Hier hat er tatsächlich die Kreativität in Spiel gebracht, welche man an anderen Punkten im Film so vermisst. Für Freunde sinnlicher, japanischer Filmkunst wird dabei allerhand geboten, wobei Szenen wie etwa eine Penetrierung mit einem abgetrennten Penis sicherlich für den Einen oder Anderen doch schon recht drastisch sein mag, auch wenn auf detaillierte komplett Ansichten verzichtet wird und man deutlich erkennen kann, das der Penis lediglich ein umfunktionierter Dildo ist.
Aber Akuma no ejiki: Ai supitto on yua rimeinzu hat auch seine weit weniger schönen Seiten. Zum einen ist die teilweise unsagbar dilettantische Arbeitsweise von Yoshiyuki Okazaki selbst für mich, als hartgesottenen Liebhaber von auf Zelluloid gebannten Müll, an einigen Stellen zu heftig. Besonders negativ bleiben da etwa diverse Tonstörungen in Erinnerung, welche aus unprofessioneller Handhabung des Equipments resultieren. Hier hat man sich sogar noch nicht einmal bei der Nacharbeitung im Studio die Mühe gemacht, diese Stellen etwas auszubessern. Zum Anderen wirkt der gesamte Story Aufbau wie aus akumanoejikieinem Pornofilm. Besonders in der zweiten Hälfte ist die Schablonenhafte Abfertigung von Yumi's Peinigern völlig zusammenhanglos ineinander gefügt. In den meisten Szenen agieren so in etwa gerade mal 2 Personen und die ohnehin schon wenigen Außenansichten sind stets unbelebt, ja noch nicht einmal ein Auto fährt vorbei. Das hätte man Alles auch ohne viel Aufwand wesentlich lebendiger gestalten können.
Insgesamt kann man Akuma no ejiki: Ai supitto on yua rimeinzu also als unterhaltsamen Trashfilm bezeichnen, der mit seinen etwas stark ausgeprägten Schwächen allerdings mit Sicherheit nicht bei jeden Genrefan gut ankommen dürfte.


© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 14.12.2014
© Bildmaterial JVD (Japan)


bewertung06/10


 
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