
Angel of Darkness 4
Originaltitel: ...... 淫獣教師 IV
Rômaji: ......
Injû kyôshi IV
Alternativtitel: ...... Trau keinem Lehrer
Produktionsland und Jahr: ......
Japan 1995
Regie:
......
Kazuma Muraki
Drehbuch: ......
Yukihiro Makino
Darsteller:
Links: ......
OFDb
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Unheimliche Begegnung der
pflanzlichen Art oder: Tentakel-Terror im Schulmädchenheim
(Zitat aus Animania
Sonderheft 3) |
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Angel of Darkness, Mitte der 90'er
stand dieser Titel wie kaum ein Anderer für die perversen Fantasien
japanischer Animationskünstler. In Deutschland trug die Reihe sogar
dazu bei, das Animes generell bis Anfang des neuen Jahrtausends als
schmuddelig und pervers abgetan wurden. Und heute, über 20 Jahre
nachdem der letzte Teil erschienen ist, wirken die Filmchen geradezu
harmlos im Vergleich zu aktuellen Produktionen.
Der hier vorliegende, 4 und
abschließende Teil der Angel of Darkness Quatrilogie stellt meinen
persönlichen Favoriten innerhalb der Reihe da. Ein Film, welchen ich früher nicht
gerade berauschend fand, der aber überraschender Weise über die
Jahre zu einem kleinen Juwel innerhalb der japanischen Hentaianimes
gereift ist.
Zu Beginn treffen wir Ryoko Mamiya
wieder, ihres Zeichens lesbische Krankenschwester in einem
Mädcheninternat (!) und Heldin aus dem Vorgänger Angel of Darkness 3 (Injû kyôshi III, Japan 1995).
Diese verarztet während einer stürmischen Nacht, im komplett
verlassenen Schulgebäude (!!), den Sportlehrer Ota, welchem nicht
nur das Testosteron sprichwörtlich aus den Ohren läuft sondern auch
rein zufällig der einzige Mann weit und breit auf dem gesamten
Internatsgelände ist (!!!). Trieb gesteuert wie er ist, kann Ota
natürlich nicht die Hände von der hübschen Krankenschwester lassen
und macht sich, gegen ihren Willen, sofort an deren Höschen zu
schaffen. Doch dummerweise endet das Schäferstündchen für den
Tunichtgut ganz anderes als gedacht, denn Mamiyas Haare machen sich
plötzlich über ihn her und verwandeln ihn in einen Schleim absondernden
Mutanten mit ausfahrbaren Schlangenhals (!!!!), welcher fortan dem
Willen der hübschen Krankenschwester gehorchen muss.
Wie man als Zuschauer im Laufe des
Filmes erfährt, ist nämlich aus der gutmütigen Ryoko Mamiya
mittlerweile ein bösartiger Dämon geworden. Der Ursprung dieser
Verwandlung ist im Tod ihrer großen Liebe, der Schülerin Hiromi
(Ebenfalls Hauptprotagonistin in Teil 3) zu finden. Im Schoß ihres
Leichnahms fand Sie nämlich, inmitten einer
Pfütze aus einer merkwürdigen grünen Soße, ein Samenkorn aus
welchem Sie sich eine niedliche Topfpflanze zog. Doch anstatt Wasser
braucht dieses niedliche Pflänzchen weibliche Körpersäfte (!!!!!)
um zu wachsen und zu gedeihen. Und um ihr diese zu besorgen, sind
Mamiya alle Mittel recht... Doch zum Glück gibt es da noch die
Chemielehrerin Haruka Tachibana, welche bereits in Teil 2 fleißig
von Körpersäften saugenden Pflanzen penetriert wurde und nun die
Formel für ein schlagkräftiges Unkrautvernichtungsmittel in der
Tasche hat.
Die Geschichte ist hier natürlich mal
wieder absoluter Käse und die Charaktere unterscheiden sich ebenso
mal wieder (fast) ausschließlich in ihrer Körbchengröße. Dennoch
vermag der 4 Teil der Angel of Darkness
Reihe durch sein hohes
Erzähltempo-Tempo und einige verrückte Einfälle wunderbar
kurzweilige zu unterhalten und schafft es zudem noch die, in sich
abgeschloßenen, Vorgängerfilme
inhaltlich miteinander zu verknüpfen. Etwas außergewöhnlich ist
ebenfalls, das hier ausschließlich erwachsene Charaktere im
Mittelpunkt stehen und zudem auch gerade mal 1 männlicher Charakter
im ganzen Film auftaucht. Von der ansonsten so standatisierten
Identifikationsfigur für den männlichen Zuschauer, wie man Sie in fast
jeden Genrebeitrag findet, ist weit und breit nichts zu sehen.
Etwas enttäuschend ist lediglich das
Finale geraten, welches selbst für solch einen simpel gestrickten
Hentaianime einfach zu unlogisch erscheint und dem Zuschauer doch
etwas verwundert zurück lässt... Angesichts der wunderschönen
Animationen kann man jedoch über diesen Makel problemlos hinweg sehen. Die
Bilder präsentieren sich wirklich in satten Farben, die Figuren sind,
im Gegensatz zu vielen anderen Genreproduktionen, immer perfekt
proportioniert, die Bewegungen sind stets fließend und fehlerfrei
animiert und nicht zuletzt der markante Zeichenstil machen Angel of
Darkness 4 optisch zu einer wahren Augenweide. Zudem sind die
Animationen (Im Gegensatz zu aktuellen Produktionen) hier noch
komplett von japanischen Animationskünstlern von Hand gefertigt.
Trotz einiger deutlicher Schwächen kann bzw. muss man bei Angel of Darkness 4 von einem der wenigen ''echten'' Klassiker innerhalb des Hentaianime
Genres sprechen. Neben den wunderschönen und handwerklich wirklich
lupenreinen Animationen liegt die Stärke von Kazuma Muraki's OVA vor
allem in dem Versuch, neben viel nackter Haut und Tentakel-Terror,
innerhalb der recht kurzen Laufzeit von 45 Minuten auch eine halbwegs
vernünftige Geschichte unterzubringen. Gelingen tut dies zwar nur
bedingt, aber die etwas konfuse und unlogisch Vorgehensweise macht den
Film nur umso amüsanter, vor allem da er (Im Gegensatz zu den ersten
beiden Teilen der Reihe) auch noch tot ernst ist.
Am Rande sollte hier übrigens
auch noch die deutsche Synchronisation des Verleihs Goldlight erwähnt
werden. Hier wurden für alle Charaktere nicht nur fleißig neue
Namen verteilt, sondern die Dialoge auch nicht übersetzt sondern komplett frei improvisiert. Und das Alles, obwohl bereits
in den 90'ern eine sehr gute Übersetzung ins Deutsche von dem
damaligen Verleih OVA 18 erstellt wurde.
Goldlight Fassung:
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Original Fassung (Frei übersetzt):
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Ryoko Mamiya: „Na wie geht es dir Kleines?“
Mai: „Es geht. Warum sind Sie denn nackt,
Frau Doktor?“
Ryoko Mamiya: „Reg dich nicht auf. Ich meine es
gut. Ich werde dich etwas verwöhnen, das wird dich entspannen... Sei
ganz unbesorgt, ich bin es doch nur, die Frau Doktor.“
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Ryoko Mamiya: „Wie geht es dir?“
Mai: „Was habe ich...“
Ryoko Mamiya: „Es gibt nichts, um das Du dir sorgen
machen müsstest. Du warst nur etwas unvorsichtig.... Nun, die beste Art Anämie zu behandeln
ist es das Opfer mit dem eigenen Körper zu wärmen.“
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Jeder der sich auch nur Ansatzweise für diesen Film
interessiert, sollte also tunlichst die Finger von den Produkten aus
dem Hause Goldlight lassen. Viel besser fährt man mit den alten
Veröffentlichungen auf VHS von OVA 18.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 23.07.2016
© Bildmaterial OVA 18 (Deutschland)
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07/10 |
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