topbar3

blackbelt

Black Belt


Originaltitel: ...... 黒帯

Rômaji: ...... Kuro-obi

Alternativtitel:                    

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 2007

Regie: ...... Shun'ichi Nagasaki

Drehbuch: ...... George Iida                          

Darsteller: ...... Akihito Yagi, Tatsuya Naka, Yuji Suzuki u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



Real Fight, Real Karate, Real Japan
(Deutsche Werbezeile von Constantin Film)


blackbeltMit Black Belt präsentiert sich ein Film, der es tatsächlich schafft in der heutigen Zeit noch frischen Wind in das Martial Arts Filmgenre zu bringen. Dies verdankt er nicht etwa waghalsigen Stunts oder Knochenbrechenden Faustschlägen, sondern viel mehr das simple Bedürfnis echtes und unverfälschtes Karate zu zeigen. Natürlich wird auch hier und da etwas zugunsten des Schauwertes zurecht gerückt, aber Regisseur wie Schauspieler sind sichtlich bemüht, dem Publikum die wahre Seele des Karate zu zeigen.
Die Geschichte ist dabei eher Nebensache und dient viel mehr als Gefäß, in welches man die Lehre des Kampfsportes einfüllt um es in eine Form zu bringen. Sie spielt im Japan der 1930 Jahre, als man gerade die Mandschurei besetzt hatte. In dieser Zeit beschließt das japanische Militär die Karate Schulen des Landes einzunehmen um Sie für eigene Zwecke zu nutzen. Dabei kommt man auch in den Kontakt mit dem Dojo in welchem die leidenschaftlichen Karatega Giryu und Taikan trainieren. Beeindruckt von deren Kampfkunst, erlässt man ein Edikt welches die Sie dazu verpflichtet, Soldaten in Karate zu unterweisen. Nach dem Tod ihres Meisters fügt man sich schließlich dem Willen des Militärs. Doch als Giryu während eines Kampfes einen Abhang hinunterfällt und für Tod erklärt wird, trennen sich die Wege der beiden besten Schüler des Dojos. Während der für Tod Erklärte bei einer Bauernfamilie Unterschlupf findet, streckt Taikan für die japanische Armee Reihenweise die Meister verschiedenster Dojos der Landes nieder und unterwirft somit ihre Schulen.
Als jedoch die Tochter von Giryu's Gastgebern durch die örtlichen Yakuza an ein Bordell verschachert wird, zieht der eigentlich einem friedlichen Leben verschriebene Karatega aus um Sie zu befreien. Jedoch ist ausgerechnet Taikan's neuer Boss, der Kommandeur der Militärpolizei, Drahtzieher eben jener Entführungsaktion. Somit ist ein Aufeinandertreffen der beiden einstigen Kameraden unausweichlich.

Der Titel gebende schwarze Gürtel ihres verstorbenen Meisters symbolisiert im Film die Vollkommenheit der Kampfkunst, nach welcher Taikan und Giryu streben. Zugleich fasst jeder der Beiden die Lehren des Meisters anders auf womit jeder eine andere Fassette des Karate verkörpert. Während Taikan's Technik auf Angriff versiert ist, stellt Giryu's die Defensive da. Um Vollkommenheit zu erreichen muss der wahre Meister aber beide Seiten in sich vereinen. Diese Suche stellt im geistigen Sinne auch den Kern desblackbelt Filmes da. Geschichte und Dramaturgie sind, wie bereits erwähnt, dabei nur Verpackung. Obwohl diese eigentlich recht wichtigen Teile eines guten Filmes recht kurz kommen und zudem auch noch die Charaktere größtenteils lediglich die üblichen Klischees abdecken, ist es Regisseur Shun'ichi Nagasaki erstaunlich gut gelungen, dem unwissenden Publikum den wahren Kern des Karate zu erklären und die Lehren des Kampfsportes aufzuzeigen. Hierzu dienen im Film nicht nur Weisheiten und Erklärungen der tragenden Figuren, sondern auch viele, exzellent choreographierte Kampfszenen. Wer bei dem Wort "Karate" bisher unweigerlich an einen Roundhouse Kick von Chuck Norris denken musste, kann bei Black Belt also noch allerhand dazulernen.

Negativ ins Gesamtbild fällt lediglich das etwas übertrieben lang inszenierte Finale, welches im Vergleich zu den anderen Kampfszenen eher unglaubwürdig daher kommt, sowie die klischeebeladenen Figuren. Besonders der Kommandant der Militärpolizei, welcher alle Dojos Japans unter seine Kontrolle bringen will um Sie (Kein Witz!) in Bordelle umzufunktionieren, ist hier doch etwas sehr lächerlich geraten. Den größten Teil während seiner Auftritte verbirgt er damit seine bösen Pläne zu erklären und dabei nicht minder böse in die Kamera zu gucken. Aber selbst diese Punkte trüben nicht das Erlebnis, welches das sehr schön vorgeführte Karate in Black Belt darstellt. Wer allerdings weniger mit Karate anfangen kann und sich eher für die ruhigen Dramen eines Hirokazu Kore-eda zu begeistern vermag ist mit dem Film eher schlecht beraten. Gleiches gilt übrigens für Freunde des momentan so populären japanischen Splatterorgien alla Yoshihiro Nishimura. Denn obwohl hier der Kampf im Mittelpunkt steht, wird zugunsten der Ästhetik auf Gewalttätigkeiten verzichtet.


© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 29.10.2012
© Bildmaterial Constantin Film (Deutschland)



bewertung07/10


 
Templates