topbar3

exekution

Die Exekution


Originaltitel: ...... スーパーGUNレディ ワニ分署

Rômaji: ...... Sûpâ gun redi: Wani Bunsho

Alternativtitel: ...... 82 Busho, Super Gun Lady: Wani Busho 

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 1979

Regie: ...... Chûsei Sone

Drehbuch: ...... Haruhiko Arai              

Darsteller: ...... Emi Yokoyama, Kaoru Janbo, Shin Kishida u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



Japans härteste Polizeieinheit im Kampf gegen das mächtigste Kartell!
(Zitat vom deutschen Verleih Motion Picture)


exekution

Ende der 70'er Jahre hatte es das klassische Pinku Eiga Genre, durch das Aufkommen des Pornofilms, immer schwerer Publikum zu finden. Das merkte auch das japanische Nikkatsu Studio, seines Zeichens damals Japans erfolgreichster Produzent eben jener Pinku Streifen. Heute mögen die zahlreichen Filme des Studios sicherlich weltweit ein treue Fangemeinde haben, zur damaligen Zeit sah es jedoch ganz anders aus. Aber Not macht bekanntlich auch erfinderisch, und so wurde mit allerhand Genre übergreifenden Projekten versucht, die Zuschauer an sich zu binden. So entstand auch Die Exekution. Obwohl der Film es sogar bis nach Deutschland schaffte (Natürlich wieder mal nur stark gekürzt) ist diese Mischung aus Kriminal und Exploitation dennoch weitgehend ungekannt geblieben und verschwand schnell in den hintersten Regalen der Videotheken.
Der Film fängt mit einem echten Knall an: Während eine Familie beim Abendessen zusammen sitzt und fleißig Konversation betreibt, bricht plötzlich ein Auto durch die Wand. Im Inneren ein korrupter Polizist, tot. Verfolgt wurde der Schlitten von der Polizistin Mika, ihres Zeichens Mitglied der Sondereinheit Alligator, welche bei Korruptionsfälle in Politik und Wirtschaft eingeschaltet wird. Da die Fälle der hübschen Mika regelmäßig in Mord und Totschlag ausufern, stellt man ihr kurzer Hand das Mannweib Rin zur Seite. Diese verfügt nicht nur über ein Kreuz wie ein Ochse, sondern kann schon allein durch ihren Wimpernschlag jeden Mann kastrieren. Nachdem die Damen sich anfangs in der Zentrale noch misstrauisch beäugt haben, rauft exekutionman sich schon wenig später zum schlagkräftigen Duo zusammen, um einen besonders brisanten Korruptionsfall aufzuklären, in dem sowohl namhafte Wirtschaftsgrößen wie auch einflussreiche Politiker verstrickt sind. Doch als Sie den Hintermännern langsam auf die Schliche kommen, stellen diese ihnen eine Falle. Während Rin gerade noch entkommen kann, muss Mika in den Händen der Schurken Erniedrigung, Folter und Vergewaltigung ertragen. Zum Sterben auf einer Müllkippe ausgesetzt, kann Sie jedoch von ihrer Kollegin gerettet werden. Gemeinsam startet man nun einen Gegenangriff, um das Kartell zur Strecke zu bringen.

Im Englischen kann man dem Film sicherlich mit dem Wort „Cheesy“ am besten beschreiben. Die Story ist extrem dünn, wobei die Schauspieler über weite Teile der Laufzeit wirken, als würden Sie Dialog und Spiel auf gut Glück improvisieren. Entsprechend fatal sieht es auch mit der Logik aus. Zwar erwartet man von einem Film, den man schon anhand des Covers der B-Sparte zuordnen kann, keinen epischen Erguss eines Akira Kurosawas, jedoch ist es schon extrem blöde von Regisseur Chûsei Sonne, seine beiden Heldinnen bei ihren Beschattungen gut sichtbar direkt vor das Hauptquartier der Fieslinge zu stellen. Da sich der Film in der ersten Hälfte doch sehr bemüht, den Anschein eines halbwegs seriösen Kriminalfilmes zu erwecken, fällt so etwas schon arg böse ins Bild. In der zweiten Hälfte schlägt Die Exekution dann aber abrupt zum reißerischen Pinky Violence Streifen um, wobei Sonne sich doch sichtlich erkennbar an Werken wie Der Tiger von Osaka (O-ka no onna: Akai wappa, 1975) orientiert. Unnötige Gewalt, Verherrlichung von Selbstjustiz und sexuelle Erniedrigung werden dabei ganz dick aufgetragen, wobei uns der Regisseur auch eine merkwürdige Vorliebe für das Anpinkeln von Frauen offenbart.
Passend als Heldin ausgewählt ist die junge Emi Yokohama. Die Dame ist nicht nur eine Augenweide, sondern hätte auch locker das Zeug gehabt um in die Fußstapfen der einst omnipräsenten Genre Stars Miki Sugimoto und Reiko Ike zu steigen, deren Gesichter sich Anfang der 70'er zum Aushängeschild eines exekutionganzen Subgenres entwickelten. Leider verschwand Emi Yokohama ebenso schnell wieder wie Sie aufgetaucht war. Die an ihre Seite gestellte Kaoru Janbo ergänzt den Film als Co-Star erstaunlich gut, was Sie allerdings eher ihrem markanten Auftreten zu verdanken hat, als einem ungeahnten Schauspieltalent. Angesichts ihres stämmigen Körpers ist anzunehmen, das die Dame dem in Japan so populären Frauenwrestling entsprungen ist, jedoch lassen sich, ebenso wie bei Emi Yokohama, kaum Hintergrundinformationen zu ihr auftun.

Fazit:
Insgesamt stellt Die Exekution einen, aufgrund reißerischen und dreckigen Inszenierung, recht unterhaltsamen, wenn auch außergewöhnlich dümmlichen Beitrag zum Pinky Violence Genre da. Hätte man den Film einige Jahre zuvor ins Rennen geschickt, wäre er aufgrund seiner teilweise recht drastischen Gewaltdarstellung sicherlich nicht so unbemerkt in der Versenkung verschwunden, wie er es tat. 1979 war das Interesse an dem Genre beim Konsumenten leider schon deutlich verflogen.


© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 08.06.2014
© Bildmaterial Nikkatsu (Japan), Motion Picture (Deutschland)


bewertung06/10


 
Templates