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Fist of the North Star


Originaltitel: ...... 北斗の拳

Rômaji: ...... Hokuto no ken

Alternativtitel:

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 1986

Regie: ...... Tooyo Ashida

Drehbuch: ...... Susumu Takaku

Darsteller:

Links: ...... OFDb, IMDb



''The most violent Anime of all Time''
(US Werbezeile)


fistnorthstarFist of the North Star, das war in Japan eine der populärsten Mangaserien der 80'er Jahre, dessen Animeadaption im Westen stark das Vorurteil vorantrieb, Anime würden ihre Essenz nur aus Sex und Gewalt beziehen.
Die Geschichte von Fist of the North Star  handelt von geheimen Martial Arts Techniken, welche Muskel bepackte Übermenschen produzieren und in einer apokalyptischen Zukunft angesiedelt ist. Die Popularität ist wohl vor allem darin zu begründen, das der Titel außer nackte Brüste alles enthält, was sich männliche Jugendliche, im tiefsten Stadium der Pubertät wünschen um auf den Schulhof angeben zu können. Ich muss zugeben, das mir gerade deshalb der Titel auch in meiner Jugend gefallen hat. Wenn ich mir heute den hier besprochenen Kinofilm angucke, welcher damals in Deutschland nur stark zensiert erschien, fühle ich mich immer wieder gedanklich in meine Jugend zurück versetzt.

Fist of the North Star spielt nach dem atomaren Supergau. Das, was wir als Zivilisation bezeichnen würden, ist ausgelöscht. Unter den Überlebenden herrscht das Gesetz des Stärkeren. Kriminelle Banden ziehen plündernd und mordend durch das Land und die Menschen leben in Angst und Schrecken. Doch nun zieht Hoffnung in Form von Superkämpfer Kenshiro herauf. Dieser beherrscht eine alte, geheimnisvolle Kampfkunst welche auf die Vitalpunkte des Menschen und deren Energiefluss ausgelegt ist. Durch präzises drücken eben fistnorthstarjener Punkte kann er die Körper seiner Gegner nach belieben manipulieren und sogar zum zerbersten bringen. Er ist auf der Suche nach seiner großen Liebe Julia, welche ihm einst von seinem besten Freund Shin genommen wurde. Von ihm wurde er nicht nur betrogen, sondern auch beinahe getötet.
Shin hat sich mittlerweile selbst zum König gekrönt und regiert über eine verfallene Metropole  der Vergangenheit. Auf dem Weg zu ihm findet er in Rei, einem Meister der ''Nanto'' Kampfkunst die auch Shin beherrscht, einen Verbündeten und muss sich durch allerhand Gegnerhorden metzeln. Außerdem stellen sich in Form seiner Brüder Jagi und Raoh, der sich selber zum allmächtigen Herrscher ernennen will, 2 weitere üble Widersacher in den Weg.

Als Vorlage für die Geschichte des Kinofilms diente das erste Drittel der Mangavorlage. Bei einer Laufzeit von etwa 90 Minuten gibt es aber arge Probleme dabei Alles, was man zeigen will, auch vernünftig unterzubringen. So ist der Film in etwa mit gleich 3 Oberschurken, die Kenshiro einen nach dem Anderen abfertigen muss, deutlich zu überladen. Es ist natürlich verständlich, das man Raoh und Jagi aufgrund ihrer Popularität einbauen wollte und natürlich auch Shin aufgrund seiner tragenden Rolle unabdingbar war. Aber bei solch einer geringen Laufzeit springt man einfach nur von einem Ereignis zum Nächsten. Klar, das es dabei unmöglich ist eine akzeptable Geschichte aufzubauen und auf die Figuren und deren Beweggründe genauer einzugehen. Lediglich Jagi bekommt etwas mehr Tiefgang, alle Anderen werden lediglich oberflächlich angekratzt und definieren sich nur durch ihre Morde und Ableben. Positiv ins Bild fallen aber die etlichen Gastauftritte von Nebenschurken aus der Vorlage. Oftmals zwar nur für Sekunden, um gleich als Kannonenfutter zu enden, aber doch insgesamt ein amüsanter Einfall der Macher.
Der Hauptfokus wurde hier voll und ganz auf die etlichen ultra brutalen Kämpfe gerichtet. Leider wurde aber bei deren Inszenierung ähnlich nachlässig vorgegangen wie schon bei der Charakterzeichnung. Von wirklicher Kampfkunst kann hier nämlich wirklich keine Rede sein. Viel mehr gibt es nur Schläge, und ab und zu auch mal einen Tritt, auf die gnadenlos übertriebene Blutfontänen folgen. Nur bei dem finalen Kampf zwischen fistnorthstarKenshiro und seinem Bruder Raoh hat man sich mal etwas mehr Feingefühl erlaubt, wenn allerdings auch nicht viel.
Unerwähnt sollten auch nicht die Animationen bleiben. Zwar werden Sie immer wieder von allerhand Animefans als unausgegoren kritisiert, meiner Meinung nach versprühen Sie aber einen ungemein sympathischen Retrocharme. Und mal ehrlich, es ist natürlich klar das ein Anime von 1986 nicht mit der Dynamik der am Rechner stark überarbeiteten Animationen einer aktuellen Produktion mithalten kann. Hier gibt es noch einen zu 100% handgezeichneten Film zu bewundern. Komplett in Japan hergestellt und nicht, wie heute oft üblich, für die Produktion nach Korea ausgelagert.

Insgesamt hinterlässt Fist of the North Star, trotz etlicher Kritikpunkte, doch einen positiven Gesamteindruck. Dies verdankt er besonders stark seinem im Alter gereiften Retrocharme und dem Unterhaltungswert, der aus seiner maßlosen Übertreibung bei den Kämpfen hervor geht. Und ich habe zudem einfach eine Vorliebe für aus den 80'ern.

 

© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 08.02.2014
© Bildmaterial Discotek media (USA)


bewertung07/10


 
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