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Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer


Originaltitel: ...... ゴジラ・エビラ・モスラ 南海の大決闘

Rômaji: ...... Gojira – Ebira - Mosura: Nankai no daikettô

Alternativtitel: ...... Godzilla – Das Ungeheuer aus der Tiefe, Godzilla vs. the Sea Monster, Ebirah: Horror of the Deep

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 1966

Regie: ...... Jun Fukuda

Drehbuch: ...... Shinichi Sekizawa

Darsteller: ...... Akira Takarada, Tôru Watanabe, Hideo Sunazuka, Kumi Mizuno, Jun Tazaki u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



Ein Grusel-Shocker aus Japan · Urwelt Ungeheuer bedrohen das Inselreich ·
Perfekt unheimlich elektrisierend
(Deutsche Werbung von Constantin Film)


frankensteinmeerAuch wenn es der Titel suggeriert, ist von Frankenstein mal wieder weit und breit nichts zu sehen. Statt dessen gibt es ein weiteres kunterbuntes Abenteuer mit der atomaren Riesenechse Godzilla mit dem Regisseur Jun Fukuda seinen Einstand in der Serie feiert. Dieser schickt ein ungleiches Quartett auf die Teufelsinsel, irgendwo mitten im Pazifik, nachdem deren Boot in einem tobenden Storm von dem Monster Ebirah, eine Art gigantischer Hummer bewaffnet mit einer überdimensionalen Schere, zerlegt wurde. Als wäre das nicht schon schlimm genug, stoßen die Männer vor Ort dann auch noch ausgerechnet auf die Terrororganisation ''Roter Bambus'', welche hier böse Spielchen treiben deren Ziel natürlich (wie könnte es auch anders sein) die Weltherrschaft ist. Zusammen mit dem Eingeborenen Mädchen Daiyo, deren Leute als Sklaven für die Organisation schuften müssen, stößt man auf der Flucht vor den schießwütigen Schurken in einer versteckten Höhle auf den schlafenden Godzilla. Um den übermächtigen Roten Bambus das Handwerk zu legen, weckt man diesen dann gleich mal kurzerhand, durch gezielte Stromstöße die ein Gewitter liefert, auf woraufhin die Riesenechse die Insel im Chaos versinken lässt. Dabei zerstampft er nicht nur fröhlich die Militäranlagen der Bösewichte und zerdrückt in seinen Händen deren Kampfflugzeuge, sondern misst sich sich auch mit dem vor der Küste lauernden Ebirah in einen aberwitzigen Kopfballduell. Als die Insel droht Opfer einer atomaren Explosion zu werden, fliegt dann auch noch die Riesenmotte Mothra herbei um unsere Helden zu retten, während der Riesenhummer das Schiff der flüchtenden Übeltäter zerlegt.
Am Ende sind die Schurken des Roten Bambus besiegt, Godzilla im letzten Moment von der Insel geflüchtet und unsere Helden fliegen mit Mothra gut gelaunt in den Sonnenuntergang.

frankensteinmeerFrankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer stellt einen Wendepunkt in der klassischen Godzilla Reihe da. Zum einen nutze Toho die Möglichkeit durch das Fehlen der beiden Genreikonen Ishirô Honda und Eiji Tsuburaya das Budget zu kürzen. So in etwa gibt es Bäume auf einer sonnigen Südseeinsel anstatt aufwändig gestaltete japanische Großstädte für Godzilla zum platt stampfen und ebenso wurde auch kurzer Hand das Godzilla Kostüm aus dem Vorgängerfilm Befehl aus dem Dunkel (Kaiju daisenso, Japan 1965) wieder verwendet, was man diesem leider auch deutlich ansehen kann. Zum anderen gestaltete man den Film unter der Leitung von Jun Fukuda auch deutlich fröhlicher und naiver als die teilweise eher ernsten Vorgängerfilme, um Sie für ein jüngeres Zielpublikum ansprechender wirken zu lassen. Aber trotz der deutlichen Budgetkürzung und der Neuorientierung auf ein jüngeres Zielpublikum, vermag Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer auch geneigte erwachsene Zuschauer wunderbar zu unterhalten. Dies ist auch zu einem Großteil der erwachsenen Protagonisten zu verdanken. Glücklicher Weise beschritt man hier nicht die Wege der Gamera Filme aus dem konkurrierenden Daiei Studio und verzichtete gänzlich auf die dort schon obligatorischen kleinen, dicken Nervensägen in den Hauptrollen. Außerdem legt Fukuda ein äußerst rasantes Erzähltempo vor. Es ist hier eigentlich immer Ramba Zamba angesagt und der Zuschauer jagt von einen Ereignis zum Nächsten. Viel Zeit zum nachdenken über die eigentlich doch recht simple Geschichte, etliche Logikfehler und die dazu passende Tiefe der Charaktere gibt es dabei nicht.
Was Godzillas monströse Widersacher angeht, so hat es die Riesenechse dieses Mal mit gleich 2 Kreaturen zu tun. Den Hauptgegner stellt dabei Ebirah, ein überdimensionierter Hummer dessen einziges Ziel es zu sein scheint, Dinge mit seiner riesigen Schere zu zerteilen. Zugegeben, die Kreatur bleibt weit hinter der Imposantz solcher Monstren wie King Ghidorah und Gigan zurück, jedoch ist es schon äußerst beeindruckend in Szene gesetzt, wenn bei einem tobenden Sturm plötzlich eine riesige Schere aus dem Wasser auftaucht und das Boot unserer Helden effektvoll zerlegt. Den heimlichen Star des Filmes stellt jedoch ein merkwürdiger Riesenvogel da, welcher urplötzlich aus dem nichts an gut sichtbaren Fäden hängend angeflogen kommt, Godzilla mit seinem Schnabel auf dem Kopf herum hackt und prompt von diesem mit einem gezielten Feuerstrahl angesengt wird und ins Meer stürzt. Erklärungen zu diesem Tier bleibt der Film genauso schuldig wie der Zuschauer verwundert vor dem Bildschirm verweilt und sich noch lange nach dieser Szene verwundert am Kopf kratzt.

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Zusammen fassend muss man hier also sagen, das Jun Fukuda's Einstieg in die Godzilla Reihe die Serie endgültig in die Trashecke katapultierte. Jedoch ist dabei auch ein Film entstanden, der gerade aufgrund seiner schier endlosen Naivität wunderbar zu unterhalten vermag. Die zahlreichen Actionszenen sowie das kunterbunte Design spielen dem Ganzen dabei wunderbar zu. Da mag man auch gerne über kleine Unzulänglichkeiten, wie etwa die Tatsache das die Mothra Puppe aus einer früheren Produktion stammte und mittlerweile schon ganz ausgeblichen ist, hinweg sehen.


© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 28.04.2015
© Bildmaterial Anolis (Deutschland)



bewertung08/10


 
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