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frankensteinshoellenbrut

Titel: ...... Frankensteins Höllenbrut

Originaltitel: ...... Chikyû kôgeki meirei: Gojira tai Gaigan

Alternativtitel: ...... Godzilla gegen Frankensteins Höllenbrut

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 1972

Regie: ...... Jun Fukuda

Drehbuch: ...... Shinichi Sekizawa

Darsteller: ...... Hiroshi Ishikawa, Yuriko Hishimi, Tomoko Umeda, Minoru Takashima, Kunio Murai u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



„Ganz ruhig Kamerad, wir sind ganz solide Bürger. Wir sehen nur so wild aus.“
(Filmzitat)


Oh je, nachdem die Erde gerade erst in Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster (Gojira tai Hedorah, Japan 1971) von dem überdimensionierten Giftmüll Klumpen Hedorah gerettet wurde, haben es in Frankensteins Höllenbrut nun außerirdische Mistkäfer (!) auf unseren Planeten abgesehen. Diese tarnen sich als Menschen und geben vor, in ihrem gerade neu erbauten Weltkinderland die Kinder unseres Planeten über den Weltfrieden unterrichten zu wollen. An diese Herren gerät nun auch Genko, ein etwas tolpatschiger Comiczeichner, der mit Schöpfungen wie "Shukra – Das Monster der Hausaufgaben" und "Mamagon – Das Ungeheuer der bösen, strengen Mütter" versucht einen Job bei ihnen zu ergattern. Hier gerät der junge Mann auch an Machiko, welche auf der Suche frankensteinshoellenbrutnach ihrem verschwundenen Bruder ist und schlittert durch ein von ihr verlorenes Tonband mitten in die bösen Pläne der außerirdischen Invasoren. Zusammen mit Machiko, deren Hippie Freund Shosaku sowie seiner Kampfsport erprobten Freundin Tomoko (Verkörpert von Yumiko Hishimi, welche auch Omon in Bohachi Bushido/ Poruno jidai-geki: Bôhachi bushidô spielte) gilt es nun die Pläne der Mistkäfer Invasoren zu durchkreuzen. Unterdessen haben diese aber schon ihre Monster König Ghidorah und Gigan zur Erde geordert um den menschlichen Widerstand zu brechen. Zum Glück gibt es da aber auf der Monsterinsel Godzilla sowie dessen Kumpel Angilas, welche sich umgehend aufmachen um in einer riesigen Keilerei die Welt von den Finsterlingen zu säubern.

„Meine Mitarbeiter und ich wollen den Menschen begreiflich machen was Frieden ist. Und wer Das sabotiert ist unser Feind!“

frankensteinshoellenbrutSchon bei den jugendlichen Hauptfiguren zeichnet sich ganz deutlich ab, das Toho mit Frankensteins Höllenbrut ein eher junges Publikum ansprechen wollte. Nachdem man mit Yoshimitsu Banno's Arbeit an Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster (Gojira tai Hedorah, Japan 1971) nicht zufrieden war, setzte man hier erneut auf Jun Fukuda, welcher bereits Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer (Gojira, Ebirah, Mosura: Nankai no dai Ketto, Japan 1966) und Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn (Gojira no musuko, Japan 1967) für Toho inszenierte. Dieser ließ mit, Blick auf das angepeilte Zielpublikum, die Monster und deren Gestik deutlich menschlicher wirken und ging dabei sogar soweit, Sie über Sprechblasen, wie wir Sie in Comics finden, zu kommunizieren. Weit entfernt sind wir hier von dem bösartigen, Städte zertrampelten Godzilla, welcher die Menschen allein in Angesicht seines Namens in Angst und Schrecken versetzen konnte. In Frankensteins Höllenbrut hingegen zaubert der Name Godzilla nun ein fröhliches Lächeln auf die Gesichter der Menschen. In Angesicht solcher Tatsachen werden sicherlich viele Liebhaber der klassischen, japanischen Monsterfilme bei diesen Film eher von einem für die Reihe peinlichen Blindgänger sprechen. Für mich persönlich stellt er jedoch, gerade wegen seiner kindlichen Naivität, einen der wohl unterhaltsamsten Beiträge der gesamten Reihe da. Nur zu gerne erinnere ich mich, wie ich bereits als kleines Kind Jun Fukuda's Werk bei meiner Oma etliche Male gespannt vor dem Fernseher konsumierte. Wie heute, war auch bereits damals die völlig ausufernde Monsterrauferei zwischen Godzilla, Angilas, König Ghidorah und Gigan das absolute Highlight des Filmes. Obwohl man sicherlich zugeben muss, das die Keilerei von Jun Fukuda fast endlos in die Länge gezogen wurde und eher an ein Wrestling Match erinnert als an eine Unheil bringende Welle der Zerstörung, wie die Monsterkämpfe noch zu den Anfängen der Reihe präsentiert wurden, macht doch zugleich eben jene völlig haltlose und unbefangene Inszenierung ungemein viel Spaß. Es wird gerungen, die Monster wälzen sich am Boden, werfen sich durch Brücken und Gebäude und lassen natürlich auch eine große Zahl an Spezialattacken auf den Feind nieder prasseln.


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Bei der obligatorischen Stadtzerstörung (Hier durch Gigan und König Ghidorah) werden viele Fans mit Sicherheit die eine oder andere bekannte Einstellung entdecken. Denn um Geld zu sparen ließ Toho einfach Material aus anderen Monsterfilmen verwenden, welche man mit neu gedrehten Material kombinierte.

Abgerundet wird das Ganze (Zumindest in der deutschen Version) dann noch durch eine nicht minder spaßige Synchronisation, welche die etlichen unfreiwillig humoristischen Elemente noch erheblich stärker heraus arbeitet und Frankensteins Höllenbrut mit allerhand Sprüchen, die auch hätten aus einem Bud Spencer/ Terence Hill Streifen stammen könnten, an manchen Stellen schon zur Komödie verkommen lässt.

Also fassen wir noch einmal zusammen: Kostengünstige Inszenierung, gleich 4 Monster die sich in einer Endloskeilerei die Kante geben und eine deutsche Synchronisation welche dem Film jegliche Ernsthaftigkeit raubt. Gleichzeitig aber Alles trotzdem irgendwie liebevoll umgesetzt. Für mich ganz klar einer der unterhaltsamsten Godzilla Streifen überhaupt.


Freundlichen Dank an dieser Stelle an Ivo Scheloske von Anolis Entertainment, für das Bereitsstellen eines Exemplares ihrer Kaiju Classics Edition zum Verfassen dieser Kritik.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 24.12.2014
© Bildmaterial Anolis (Deutschland)


bewertung08/10


 
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