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Zynisch,
brutal, sexy und extrem nihilistisch...... Mit Fudoh: The New
Generation präsentiert Regie Exzentriker Takeshi Miike einen Film
wie auf Speed. Und dabei beginnt der Film eigentlich recht harmlos, ja
man möchte schon sagen idyllisch auf einer grüner Wiese mit 2 Baseball
spielenden Brüdern. Doch das ändert sich schnell als ein Mann das Bild
betritt und Ärger im Gepäck hat... Mit dem Wort „Außergewöhnlich“ kann man Fudoh: The New Generation sicherlich am besten beschreiben. Was Regisseur Takeshi Miike hier für bizarre Ideen im Kopf rumspuken ist schon mehr als erstaunlich. Und dabei bezieht sich seine Kreativität bei weitem nicht nur auf die haltlos übertriebenen Gewaltsequenzen. Vielmehr bietet er dem Zuschauer auch eine ganze Kollektion an haltlos überzeichneten Charakteren. Das Ganze reicht dabei vom Muskelberg, der am liebsten Leute verdrischt und regelmäßig im Puff die Zeche prellt bis hin zum Schulmädchen, welches mit einem Blasrohr Pfeile aus ihrer Intimzone verschießt und zudem noch Zwitter ist. Abgerundet wird das Süppchen dann noch durch das ungewöhnliche Grundgerüst des Films. Hier beschritt Miike 1996 wahrlich neue Wege indem er ausschließlich bösartige und selbstgefällige Charaktere in den Fokus rückt. Keine Einzige der Figuren verfügt über besonders positive Eigenschaften und jede hält das Töten für legitim um seine eigenen Ziele zu erreichen. Mit soviel Nihilismus in einem einzigen Film kann wahrlich nur Miike umgehen und den Zuschauer, trotz fehlender Identifikationsfigur, an den Bildschirm fesseln. Ursprünglich wurde Fudoh: The New Generation
übrigens als Direct-to-Video Produktion gedreht und erst später
entschied man sich ihn in die japanischen Kinos zu bringen. Durch seine
späteren Aufführungen auf Festivals im Ausland geriet der
Ausnahmeregisseur Miike auch erstmal in den internationalen Fokus. Der
Film wurde sogar vom renommierten Time Magazine 1997 in die Liste der
10 besten Filme des Jahres aufgenommen.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 12.08.2012
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