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Gachi Boy, ein Film wie ich ihn lange nicht gesehen habe, denn anhand von Werbung und Rezessionen im Internet war ich eigentlich mit den Erwartung einer amüsant abgedrehten Komödie an ihn heran gegangen. Was sich dann mir jedoch bot, war... Naja, sagen wir einfach mal ''Viel mehr''. Aber fangen wir mal am Anfang an: Der Held der Geschichte hört auf den Namen Ryoichi Igarashi (Ryûta Sâto) und ist ein hochbegabter Jura Student. Als er eines Tages ausgerechnet beim Wrestling-Club seiner Universität auftaucht und darum bittet aufgenommen zu werden, sind dessen Mitglieder anfangs noch hoch erfreut. Auch als Ryoichi alles Gelernte und sämtliche Absprachen, für die Kämpfe im Ring, von einem zum anderen Tag wieder vergisst, ändert nichts daran. Und so kommt es dann, das der schmächtige Student binnen kürzester Zeit, durch seinem verbissenen Willen zum Sieg, zum großen Star der Truppe avanciert. Mit der Zeit kristallisiert sich jedoch heraus, das Ryoichi bei einem Unfall eine schwere Schädigung seines Gehirns im Bereich des Langzeit Gedächtnisses erlitten hat und Alles Gelernte wieder vergisst, sobald er einschläft. Spätestens als dann noch ein großes Match gegen 2 aufstrebende TOP Stars der japanischen Wrestlingszene ansteht, wird dies nicht nur für Ryoichi zum großen Problem, sondern auch die Zukunft des gesamten Teams steht auf dem Spiel.
Besonders für Jeden, der im Vorfeld
nicht wusste was ihn erwartet, dürfte der plötzliche
Genre-Misch-Masch von Gachi Boy
ziemlich gewöhnungsbedürftig daher
kommen. Nach einer lustig, bunten Einleitung als Sport-Komödie, will
der Wechsel zum tragischen Drama irgendwie so gar nicht ins Bild
passen. Völlig überraschend jedoch schafft es Regisseur Norihiro
Koizumi, nach anfänglichen Schock beim Zuschauer, erstaunlich gut
die Genres der Komödie, des Underdog-Sportfilms und des tragischen
Dramas zu einem berührenden wie auch amüsanten Erlebnis zu
verweben. Zu verdanken ist dies auch vor allem Hauptdarsteller Ryûta
Sâto, welcher in seiner Rolle als schlaksiger Ryoichi geradezu
aufgeht. So schafft er es in etwa, sich in der einen Szene, mit seiner
bunten Chameleon Maske, im Ring sprichwörtlich zum Affen zu machen und
in der nächsten berührt er dann plötzlich die Herzen durch die
geradezu naive Offenheit, welche er in seiner Rolle an den Tag legt. Kurz und knapp: Gachi Boy ist spannend, emotional, actionreich und im Gegensatz zu Filmen aus englischsprachigen Gefilden wunderbar kitschfrei. Wer also mal Lust auf Etwas anderes hat, der ist bei Gachi Boy auf jeden Fall richtig aufgehoben. © Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 30.12.2018
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