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Gachi Boy

Originaltitel: ...... ガチ☆ボーイ

Rômaji: ...... Gachi bôi

Alternativtitel: Gachi Boy: Wrestling with a memory

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 2008

Regie: ...... Norihiro Koizumi

Drehbuch: ...... Seishi Nishida

Darsteller: ...... Ryûta Sâto, Saeko, Osamu Mukai u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb




"Und wer taucht da plötzlich aus der Ringecke auf? Es ist der Eier-Prinz!"


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Gachi Boy, ein Film wie ich ihn lange nicht gesehen habe, denn anhand von Werbung und Rezessionen im Internet war ich eigentlich mit den Erwartung einer amüsant abgedrehten Komödie an ihn heran gegangen. Was sich dann mir jedoch bot, war... Naja, sagen wir einfach mal ''Viel mehr''. Aber fangen wir mal am Anfang an: Der Held der Geschichte hört auf den Namen Ryoichi Igarashi (Ryûta Sâto) und ist ein hochbegabter Jura Student. Als er eines Tages ausgerechnet beim Wrestling-Club seiner Universität auftaucht und darum bittet aufgenommen zu werden, sind dessen Mitglieder anfangs noch hoch erfreut. Auch als Ryoichi alles Gelernte und sämtliche Absprachen, für die Kämpfe im Ring, von einem zum anderen Tag wieder vergisst, ändert nichts daran. Und so kommt es dann, das der schmächtige Student binnen kürzester Zeit, durch seinem verbissenen Willen zum Sieg, zum großen Star der Truppe avanciert. Mit der Zeit kristallisiert sich jedoch heraus, das Ryoichi bei einem Unfall eine schwere Schädigung seines Gehirns im Bereich des Langzeit Gedächtnisses erlitten hat und Alles Gelernte wieder vergisst, sobald er einschläft. Spätestens als dann noch ein großes Match gegen 2 aufstrebende TOP Stars der japanischen Wrestlingszene ansteht, wird dies nicht nur für Ryoichi zum großen Problem, sondern auch die Zukunft des gesamten Teams steht auf dem Spiel.

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Besonders für Jeden, der im Vorfeld nicht wusste was ihn erwartet, dürfte der plötzliche Genre-Misch-Masch von Gachi Boy ziemlich gewöhnungsbedürftig daher kommen. Nach einer lustig, bunten Einleitung als Sport-Komödie, will der Wechsel zum tragischen Drama irgendwie so gar nicht ins Bild passen. Völlig überraschend jedoch schafft es Regisseur Norihiro Koizumi, nach anfänglichen Schock beim Zuschauer, erstaunlich gut die Genres der Komödie, des Underdog-Sportfilms und des tragischen Dramas zu einem berührenden wie auch amüsanten Erlebnis zu verweben. Zu verdanken ist dies auch vor allem Hauptdarsteller Ryûta Sâto, welcher in seiner Rolle als schlaksiger Ryoichi geradezu aufgeht. So schafft er es in etwa, sich in der einen Szene, mit seiner bunten Chameleon Maske, im Ring sprichwörtlich zum Affen zu machen und in der nächsten berührt er dann plötzlich die Herzen durch die geradezu naive Offenheit, welche er in seiner Rolle an den Tag legt.
Am besten auftrumpfen kann Koizumi's Film jedoch bei den Wrestling Szenen. Mit ihrer herrlich überzeichneten Art Rufen Sie nicht selten Erinnerungen an die besten Zeiten der World Wrestling Federation (WWF) wach, als noch jeder Akteur ein ''Gimmick'' mit sich führen musste und jeder Wrestler nicht nur mit einem imposanten Auftreten, sondern auch mit einzigartigen Marotten versuchte das Publikum für sich zu gewinnen. So hätten wir unter der Riege des Wrestling Clubs Figuren wie den bitterbösen Devil Skull, vor Arroganz strotzend und mit aufgemalten Schnurrbart (!), Drop Kick Sawada, ein Klon der Videospiel Ikone Ryu aus Street Fighter und (meinen persönlichen Favoriten) den schrägen Egg Prince, dessen Figur auf einem Hühnerei (!!) basiert. Der gelungen Gestaltung der Figuren fügen sich dann auch nahtlos die Auseinandersetzungen im Ring an. Besonders im Finale wird dem Zuschauer hier nämlich eine fabulöse Choreographie geboten. Ohne zu Übertreiben wird hier einer der spannendsten und authentischsten Wrestling Kämpfe geboten, die ich bisher in einem Film gesehen habe. Da brauch Gachi Boy den Vergleich mit der viel aufwändiger produzierten Konkurrenz aus den USA wirklich nicht zu scheuen.
Ein paar kleine Abstriche muss man allerdings durch ein paar Längen machen. Besonders am Anfang braucht es etwas bis der Film in Fahrt kommt und die Figuren ihre Harmonie gefunden haben. Auch der bereits erwähnte plötzliche Wechsel von Komödie zu Drama glückt nicht gleich beim ersten Mal und das Gsamtwerk wirkt dadurch am Anfang etwas zerfahren. Jedoch sind dies nur Kleinigkeiten im Gegensatz zum Rest des Filmes.

Kurz und knapp: Gachi Boy ist spannend, emotional, actionreich und im Gegensatz zu Filmen aus englischsprachigen Gefilden wunderbar kitschfrei. Wer also mal Lust auf Etwas anderes hat, der ist bei Gachi Boy auf jeden Fall richtig aufgehoben.


© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 30.12.2018
© Bildmaterial TV Asahi (Japan)



bewertung07/10


 
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