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Gamera gegen Gaos – Frankensteins Kampf der Ungeheuer


Originaltitel: ...... 大怪獣空中戦 ガメラ対ギャオス

Rômaji: ...... Daikaijû kûchûsen: Gamera tai Gyaosu

Alternativtitel: ...... Return of the Giant Monsters

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 1967

Regie: ...... Noriaki Yuasa

Drehbuch: ...... Niisan Takahashi

Darsteller: ...... Kôjirô Hongô, Naoyuki Abe, Kichijirô Ueda u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



...Was bleibt, ist der befremdende Gedanke, warm sich erwachsene Männer in
bescheuerte Gummikostüme zwängen und auf Plastikhäusern herumhopsen.
(Zitat aus Jörg Buttgereit's Buch Monster aus Japan greifen an)


Nachdem die beiden voran gegangenen Gamera Teile noch als Familien umfassende Produktionen konzipiert waren, an denen Mama, Papa und die Kleinen ihren Spaß haben sollten, gestaltete Gamera Schöpfer Noriaki Yuasa, der nach seiner Auszeit bei Godzilla- Der Drache aus dem Dschungel (Daikaiju ketto Gamera tai Barugon, Japan 1966) hier wieder auf den Regiestuhl Platz nahm, den dritten Teil Gamera gegen Gaos – Frankensteins Kampf der Ungeheuer vollends als Kinderspektakel, bei dem die Erwachsenen konsequent in Nebenrollen gedrängt werden.

gameragaosIn Gamera gegen Gaos – Frankensteins Kampf der Ungeheuer bekommt es die kinderliebe Riesenschildkröte mit der riesigen Vampir Fledermaus Gaos zu tun. Diese übergroße Gummi-Kreatur lebt im aus Pappmasche gefertigten Miniatur Japan unterhalb eines Vulkans und trennt mit seinem knallgelben Ultraschallstrahl fleißig vorbei fliegende Hubschrauber und Flugzeuge Modelle fachgerecht in 2 Hälften. gameragaosBei dem Versuch ein paar Fotos von den Geschehnissen zu knipsen, gerät ein neugieriger Reporter an den neunmalklugen Pummeljungen Eiichi, der vorgibt alles über die Schildkröte zu wissen. So kommt es dann auch das der Knirps den Mann zu Gaos Höhle führt, wo dieser von dem Monster kurzerhand verspeist wird. Als es auch Eiichi an den Kragen gehen soll, taucht jedoch Gamera wie aus dem Nichts auf und rettet den Jungen. Fortan spielt sich der altkluge Knirps als Monsterspezialist auf, der den Erwachsenen erklärt das Gaos sich von Blut ernährt und nur bei Nacht japanische Miniaturstädte zerstampft, da er wie ein Vampir Tageslicht empfindlich ist. So kommt es auch, das sich das japanische Militär kurzerhand Eiichi als strategischen Berater mit an Bord holt um einen Plan auszutüfteln, wie man sich der riesigen am Besten Fledermaus entledigen kann. Das Resultat der Zusammenarbeit stellt dann die glorreiche Idee da, Gaos mit einem künstlich hergestellten Blutimitat in Gasform (!) auf eine rotierende Scheibe zu locken, damit diesen so schwindelig wird das er nicht im Stande ist, vor Sonnenaufgang den Weg zurück in seine Höhle zu finden. Das klappt natürlich überhaupt nicht, und so liegt es wieder einmal an Gamera den Tag zu retten und Gaos den Gar auszumachen.

gameragaosEs ist schon mehr als erstaunlich, welch lockeren Umgang man in Gamera gegen Gaos – Frankensteins Kampf der Ungeheuer mit der Gewalt hat. Da werden nicht nur fleißig Menschen verputzt, sondern die beiden Hauptakteure Gamera und Gaos liefern sich derart blutige Kämpfe, das man an einigen Stellen schon von Splatter sprechen kann. Und das Alles in einem Kinderfilm. Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Ansonsten liefert Regisseur Noriaki Yuasa hier lupenreines japanisches Monsterkino ab, wie es typisch war für die 60'er: Bunt, verspielt und geradezu wunderbar naiv. Da verzeiht man dem inzwischen verstorbenen Regisseur auch, das er den Dreikäsehoch Eiichi als große Heldenfigur für das kindliche Zielpublikum eingebaut hat. Denn dieser Junge, mit deutlich erkennbarer Essstörung, ist nämlich geradezu nervtötend. Ohne große Erklärungen kennt er nicht nur von einen auf den anderen Tag sämtliche Schwachstellen und Geheimnisse der beiden Monster sondern fungiert ganz nebenbei auch noch als Militärberater. Wirklich unglaublich...

Auch wenn Gamera gegen Gaos – Frankensteins Kampf der Ungeheuer seit seiner Kinoaufführung in fast jeder Kritik gnadenlos zerrissen wurde und zugegebener Maßen qualitätstechnisch auch deutlich hinter seinen beiden Vorgängern liegt, dürfte dennoch wohl jeder Liebhaber des klassischen, japanischen Monsterfilmes mit dem Film seinen Spaß haben. Allen Anderen sei allerdings geraten, einen großen Bogen um dieses Stück Zelluloid zu machen.



© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 10.02.2017
© Bildmaterial Cult Entertainment (Deutschland)



bewertung07/10


 
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