
Gamera gegen Guiron
Originaltitel: ...... ガメラ対大悪獣ギロン
Rômaji: ...... Gamera tai
daikaijû Giron
Alternativtitel: ......
Gamera vs. Guiron, Attack of
the Monsters
Produktionsland und Jahr:
...... Japan 1969
Regie: ...... Noriyaki Yuasa
Drehbuch: ...... Fumi Takahashi
Darsteller: ...... Nobuhiro
Kazima, Christopher Murphy u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb
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Man muss den Film einfach
gesehen haben, um ihn für möglich zu halten
(Zitat aus Jörg Buttgereit's Buch Japan -
Die Monsterinsel)
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Gamera gegen Gurion stellt den 5.
Eintrag in der
Filmreihe um die kinderliebe Riesenschildkröte Gamera da und wurde von
Gamera-Veteran Noriaki Yuasa voll und ganz auf das kindliche
Zielpublikum zugeschnitten. Die Logik und das teilweise recht
unkontrolliert wirkende herum Gehopse der Akteure ist dabei in weiten
Teilen wirklich nur für Kinder und verlangt dem erwachsenen Zuschauer
Einiges ab.
Im Mittelpunkt steht erneut das bekannte Rotzlöffel Trio,
bestehend aus japanischem Brüderchen und Schwesterchen sowie deren
amerikanischer Sandkastenkumpel. Das Letzterer mal wieder eingebaut
wurde um den Film in Übersee besser verkaufen zu können und dabei mit
irgendeinem talentlosen GI Sprössling besetzt ist, versteht sich dabei
von selbst. Als die 3 die Landung eines UFOs durch ihr Teleskop beobachten, suchen
Sie dies auf und steigen in ihrem kindlichen Leichtsinn kurzerhand ein
und beginnen ziellos irgendwelche Knöpfe zu drücken. Während das
Mädchen zurück bleibt, starten die Jungen unbeabsichtigt zum Planeten
Tera, der parallel zur Erde auf der anderen Seite der Sonne liegt. Hier
leben die kessen Damen Barbella und Flobella und erwehren sich fieser
Weltraummonster, welche ihren Planeten zu Grunde gerichtet haben. Zu
ihrem Glück haben Sie aber das Monster Guiron auf ihrer Seite, welches
mit seinem Messerkopf alle Angreifer in Stücke hackt.
Als die anfangs noch freundlichen Damen die verfressenen Jungs mit
präparierten Schmalzkringeln betäuben (!) und ihre Gehirne verzehren
wollen, kommt zum Glück unsere allerliebste Gamera um ihnen zu helfen.
Mit Guiron haben wir hier den wohl mit Abstand bizarrsten
Eintrag in Gameras Gegnergallerie vorliegen. Das Tierchen ist eine Art
Riesenmesser, welches Shuriken, aus seinem Kopf verschießen kann. Das
die Angriffsstrategie des Tierchen zudem eigentlich immer in scheinbar
ziellosem Rumhacken mit dem Messerkopf besteht, trägt dabei ungemein
zum Unterhaltungswert von Gamera gegen Guiron bei. Sowieso
liegt die Stärke des Filmes in seiner geradezu kindlich banalen
Einfachheit, immer wieder gespickt mit abstrusen Szenen und Ideen die
dasnn so gar nicht reinpassen. Besonders erwähnenswert wäre dabei in
etwa Gameras Turneinlage am Reck. Aber auch die teilweise recht
ausufernde Gewalt in den Monsterkämpfen passt so gar nicht in einen
Kinderfilm. Besonders markant dabei ist in etwa eine Szene, in welcher
Guiron einen Weltraum-Gyaos, eine weiß-grau angemalte Version von
Gameras Gegner aus Gamera gegen Gaos – Frankensteins Kampf der
Ungeheuer (Gamera tai Gyaosu, 1967), detailliert in Stücke hackt.
Ansonsten herrscht bei Noriaki Yuasas Film strenger Minimalismus.
Minimalismus bei der Anzahl der Darsteller wie auch deren Talent, bei
den Schauplätzen wie auch Effekten. Um Geld zu sparen hat man so etwa
die Handlung einfach mal schnell auf einen grauen Pappmasche Planeten
verlegt und erklärt, das Gamera in seiner Freizeit gerne durch das
Weltall fliegt. Das hier doch sehr auf Kostenersparnis geachtet wurde,
trübt das Gesamtbild dabei recht stark. Denn auch die Monsterszenen
waren den Machern wohl etwas zu teuer. So sind diese zwar durchgehend
amüsant und einfallsreich umgesetzt, aber immer nur recht kurz. So auch
der Endkampf Gameras gegen Guiron, der gerade mal über wenige Minuten
hinaus kommt. Das man zur Streckung der Laufzeit einfach wieder mal
Szenen aus anderen Gamera Filmen eingebaut hat, fällt dann noch
zusätzlich negativ auf
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Gameras
Turneinlage, einer der Höhepunkte des Filmes.
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Mein Fazit:
Im Großen und Ganzen stellt Gamera gegen Guiron einen der
amüsantesten Einträge in der klassischen Showa Gamera Reihe da. Jedoch
machen ihn auch sein permanenter Minimalismus in allen Belangen sowie
auch einige Längen deutlich zu schaffen weshalb ich ihn lediglich 6 von
10 Punkten zusprechen kann.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 20.12.2013
© Bildmaterial 8 Films (Deutschland)
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06/10 |
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