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Gamera gegen Jiggar – Frankensteins Dämon bedroht die Welt


Originaltitel: ...... ガメラ対大魔獣ジャイガー

Rômaji: ...... Gamera tai Daimaju Jaiga

Alternativtitel: ...... Gamera vs Monster X

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 1970

Regie: ...... Noriyaki Yuasa

Drehbuch: ...... Fumi Takahashi

Darsteller: ...... Tsutomu Takakuwa, Kelly Varis, Katherine Murphy, Kon Omura, Frank Gruber u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



Immer ran und immer rein, so schön ist's nur bei Frankenstein
(Deutsche Werbezeile von Constantin Film)


Gamera gegen Jiggar stellt den 6. Eintrag in der Gamera Reihe da, dem kostengünstig produzierten Pendant der Daiei Studios zu Toho's atomarer Riesenechse Godzilla, und bekam zur damaligen Zeit tatsächlich eine Kinoauswertung in Deutschland. Die Einzige der Reihe neben Godzilla der Drache aus dem Dschungel (Daikaiju ketto Gamera tai Barugon, 1966) und Gamera gegen Gaos - Frankensteins Kampf der Ungeheuer (Gamera tai Gyaosu, 1967). Dank dem kleinen Label 8-Films gab es 2013 dann auch endlich eine Auswertung auf dem deutschen Heimkinomarkt, leider jedoch ohne die kultige 70'er Jahre Synchronisation. Da man diese nicht auftreiben konnte, erstellte man kurzerhand eine Neue, die allerdings bei weitem nicht so gut unterhält.
gamerajiggarGameras Gegner im Film ist Jiggar (Im jap. Original Jaiga) eine, auf allen Vieren laufenden, Kreuzung zwischen Hund und Drache, die neben telepathischen Fähigkeiten auch Stacheln aus ihren Hörnern verschießen kann. Das drollige Gummitierchen kommt zum Vorschein als eine von einem Amerikaner angeführte japanische Expedition (!) eine uralte Statue aus dem Südpazifik zur Weltausstellung 1970 ins japanische Osaka entführt. Denn was keiner wusste: Das Ding diente dazu Jiggar in einem unterirdischen Gefängnis zu halten. Wieder an die Erdoberfläche gekrochen, kommt es dann auch sofort zur Keilerei mit der Riesenschildkröte Gamera, welche Jiggar ganz klar für sich entscheiden kann indem er deren Gliedmassen mit seinen Stachelgeschossen pierst.
Auf der Suche nach seiner Statue verwüstet das Vieh dann halb Osaka, wobei er der erneut eingreifenden Gamera mittels Stachel ein kleines Jiggar Baby injiziert. Zum Glück sind aber ein paar neunmalkluge Gören anwesend und dem Zuschauer wird erklärt das Kinder viel logischer als die Erwachsenen denken. So haben diese dann auch kurzerhand die Lösung zur Rettung der, mittlerweile ins Koma gefallenen, Gamera parat und fahren mit einem Mini U-boot in deren Körper hinein und töten das Jiggar-Baby effektvoll mit einem Walkietalkie. Wieder zu neuem Leben erweckt, kommt es dann auch zur finalen Klopperei auf dem Gelände der Weltausstellung.

Eindeutig an ein kindliches Publikum gerichtet, besetzte man auch hier wieder die Hauptrollen mit ein paar neunmal klugen Gören, die den Erwachsenen stets eine Nasenlänge voraus sind und für jedes Problem die passende Lösung parat haben. Dabei kommt man besonders als älterer Zuschauer schnell ins Schmunzeln und verdreht bei so manch debilen Einfall der Macher die Augen. Die Monsterkämpfe sorgen aber dennochgamerajiggar für eine insgesamt unterhaltsame Grundstimmung und machen wirklich Laune. Die einfache Choreographie und kostengünstigen Effekte können dabei zwar zu keinem Zeitpunkt mit den deutlichen höher budgierten Produktionen der Toho Studios mithalten, bestechen aber dennoch durch ihre besonders abstruse Umsetzung. Jiggars Todesstrahl in etwa ist nicht mehr als ein über Standbild gezeichneter gelber Bogen und wenn man eine Jiggar Puppe minutenlang hinter einem umherfliegenden Gamera hinterher hüpfen lässt kriegt man doch schnell Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit der Macher.

Gerne würde ich mir hier auch mal die deutsche Synchronfassung aus den 70'ern angucken bzw. anhören, denn die für die DVD Auswertung 2013 neu Erstellte will mit ihren etlichen neudeutschen Begriffen einfach nicht recht zum Film passen und wartet zudem, selbst für einen Film dieses Kalibers, mit Dialogen auf, das sich einem die Haare sträuben. Sätze wie: „Kinder denken meist viel logischer wie Erwachsene. Sie erfassen meist instinktiv worauf es ankommt und wir versteifen uns in Ideen und Möglichkeiten wie wir das Problem zufrieden stellend lösen können.“ oder „Wenn man Menschen aus heißen Ländern in den Norden schickt frieren Sie und wenn man Eskimos in den Süden schickt schwitzen Sie.“ sind dabei nur ein paar besonders grenzwärtige Beispiele.

 

© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 08.12.2013
© Bildmaterial 8-Films (Deutschland)



bewertung07/10


 
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