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Godzilla Final Wars


Originaltitel: ...... ゴジラ ファイナルウォーズ

Rômaji: ...... Gojira: fainaru uozu

Alternativtitel:

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 2004

Regie: ...... Ryûhei Kitamura

Drehbuch: ...... Wataru Mimura, Isao Kiriyama

Darsteller: ...... Masashiro Matsuoka, Rei Kikukawa, Kane Kosugi, Don Frye, Maki Mizuno, Akira Takarada u.a.

Links: ...... Offizielle Website, OFDb, IMDb



Es ist eine elektrische Endlosklopperei mit Versatzstücken des SF-Genres für
medienkompetente Halbwüchsige und nicht erwachsen werden wollende Kindsköpfe
(Zitat aus Jörg Buttgereit's Buch Japan - Die Monsterinsel)


Was habe ich mich gefreut, als ich Godzilla – Final Wars zum ersten Mal in der Videothek entdeckte, wo er das Regal zierte. Obwohl ich lediglich trashige Unterhaltung erwartete, nicht mehr und nicht weniger, präsentierte sich mir das Werk von Japans viel gelobten Regiewunderking Ryûhei Kitamura als ziemlich durchwachsene Kost.

Text?Der Film startet furios: Godzilla wird in den Anfangsminuten im Eis eingefroren, gefolgt von einem Wiedersehen mit Manda, der Seeschlange aus Tohos U 2000- Tauchfahrt des Grauens, welche sich einen erbitterten Kampf mit einer überholten Version der U 2000 liefert, welche unter dem Kommando von K1 Haudegen Don Frye steht.
Nach kurzer Einführung der Hauptcharaktere greifen wenig später ein Haufen Monster die bedeutendsten Städte der Welt an. Unter ihnen sind, abgesehen von Rodan und Angirus, hauptsächlich Kaijus, die nach einem Filmauftritt wieder in der Senkung verschwanden. Ziemlich lächerlich kommt hierbei allerdings der Auftritt vom US Godzilla, hier nur Zilla genannt, welcher mit ziemlich schlechten CGI Effekten umgesetzt wurde. Auch wenn man dies durchaus als Meinungsäußerung zum (im Vergleich zur Vorlage) ziemlich verhunzten US Remake verstehen darf, schadet Zillas (zum Glück) kleiner Auftritt dem Gesamtwerk mehr als er ihm einbringt. Besser sieht es dann schon beim Angriff der Riesenkrabbe Ebirah aus, welcher sich die M-Einheit in den Weg stellt, eine Elite Einheit der Earth Defense Force (EDF), welche im Mittelpunkt von Final War steht. Nur mit tragbaren Waffen gerüstet, heizen 5 Soldaten hier dem Monster in einer derart rasanten Auseinandersetzung ein, das man als Zuschauer erstmal gar nicht weiß, was man sagen soll.
Wie aus dem Nichts tauchen nun plötzlich Aliens auf und lassen die Monster verschwinden. Diese Wesen in Menschengestalt geben vor, die Erde vor dem Planeten Gorath bewahren zu wollen, welcher sich auf Kollisionskurs befindet. Hierzu muss die Menschheit jedoch ihre gesamte militärische Streitkraft an einem Punkt konzentrieren. Natürlich ist das Alles nur eine Finte der Aliens um die Menschen zu unterwerfen.
Nach dieser ziemlich flotten Einführung in den rund 2 Stunden andauernden Film, versucht sich Kitamura dann an den einzelnen Charakteren, beweist dabei aber leider nur ein weiteres mal, das ihm für so etwas einfach das Feingefühl fehlt. Das Resultat für den Zuschauer sind etliche Längen die man durchstehen muss, bis der Film entlich wieder etwas an Fahrt gewinnt. Text?
Dies geschieht, als die Aliens ihre wahren Absichten bekannt geben. Kurzerhand wird dabei dann auch noch der Anführer der Aliens von seiner rechten Hand getötet, welcher das Kommando an sich reißt. Dumm nur für den Zuschauer, das der Typ einer von den Schurken ist, bei denen jeder Handlung erstmal ein Endlosvortrag über ihre Pläne und Absichten voraus gehen muss.
Zum Finale wird Godzilla dann endlich, von den Filmhelden, aus seinem eisigen Gefängnis befreit, womit der große Monster Bash beginnen kann. Als erstes pustet er einem neu gestalteten Gigan, der seinen Befreier gefolgt ist, den Kopf weg. In wenigen Minuten wandert die grüne Riesenechse dann einmal um die ganze Welt und macht dabei alle Monster platt, die unter Kontrolle der Aliens stehen. Lediglich das Dreiergespann Angirus, Rodan und König Shi-Saar kann gegen Godzilla länger als eine Minute durch stehen.
Als großen Endgegner in Tokyo schickt man mit Monster X dann schließlich auch ein neues Monster auf den grünen Giganten los. Dumm nur, das Es sich auf einmal in Kaiser Gidorah verwandelt, ein hässlich, klumpiges Update von King Gidorah. Womit der Begriff >Neues Monster< dann eigentlich auch schon wieder für die Mülltonne ist. Neben einem Kurzbesuch von Mothra, taucht dann auch noch Gigan X auf, welcher nun Kettensägen anstatt seiner Klingen trägt, und köpft sich in einer ziemlich merkwürdig anmutenden Szene erstmal selbst. Während sich die Monster nun im verwüsteten Tokyo die Köpfe einschlagen, liefern sich die Menschen mit den Aliens, in deren Mutterschiff, ein paar schlecht choreographierte Fights, denen natürlich auch wieder ein ewig langer Vortrag des Alien-Anführers voran gehen muss. Spätestens als zwischen unserem Helden und dem Oberschurken ein Kampf der Supermutanten entbrennt, fühlt man sich unweigerlich an eine schlechte Folge von Dragonball Z erinnert.
Am Ende sind die Bösen besiegt und Godzilla wandert mit seinem Sohn ins weite Meer hinaus, während ihm die Menschen nach schauen und über seine Beweggründe philosophieren.godzillafw

Was dem Kaiju Eiga Fan hier ganz besonders fehlen dürfte ist, das die meisten Kaiju gar nicht ihre Spezialfähigkeiten zeigen dürfen. Z.b. galt Hedora ja einst als (fast) unbesiegbar und konnte nur durch Austrocknung seines Körpers zur Strecke gebracht werden und Okinawas Schutgott König Shi-Saar besaß die Fähigkeit, Energiestrahlen zurück zu werfen. Aber auch ansonsten ist der Film mit den ganzen Kaiju gnadenlos überfordert und das, obwohl Kitamura auch hier mal wieder seinen Hang zur Überlänge beweist. Mit 30 Minuten weniger und der damit verbundenen Eliminierung diverser Längen, die besonders im Mittelteil auftreten, wäre Godzilla Final Wars sicher ein echter Stimmungsmacher geworden denn Kitamura zeigt auch hier wieder auf, wo seine Stärken liegen, nämlich in durchgestylter Aktion (auch hier wieder mit einigen deutlichen Gewaltspitzen), schnellen Schnitte und einer opulenten Optik.

 

© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 06.01.2010
© Bildmaterial Splendid (Deutschland), Toho (Japan)



bewertung06/10


 
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