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Gun Woman


Originaltitel: ...... ガン・ウーマン

Rômaji: ...... Gun Woman

Alternativtitel:

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 2014

Regie: ...... Kurando Mitsutake

Drehbuch: ...... Kurando Mitsutake, Chiaki Yanagimoto

Darsteller: ...... Asami, Kairi Narita, Noriaki Kamata u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



Gun Woman erdreistet sich sogar, seine Hauptdarstellerin splitternackt und
blutüberströmt durch den total kulminierenden Shootout des Filmes zu führen.
(Zitat von Twitchfilm.com)


Die ehemalige Pornodarstellerin Asami hat sich durch ihre Rollenwahl sowie Auftritten bei Conventions in Deutschland eine beachtliche Fangemeinde aufgebaut. Klar, das Alle hellhörig werden, wenn verkündet wird, das die Dame in ihrem neuesten Film sich über satte 30 Minuten splitternackt durchs Finale kämpft. Obwohl die extrovertierte Asami bereits im Vorfeld verkündete, gerne mal einen Film nackt drehen zu wollen, war es schlußendlich Kurando Mitsutake, der mit Gun Woman ein solches Projekt in Angriff nahm und ihr die Hauptrolle anbot. Mitsutake, der einige Jahre zuvor schon mit Lone Wolf: The Samurai Avenger (Samurai Avenger: The Blind Wolf, 2009) international auf sich aufmerksam machte, inszenierte den Film als eine einzige Oper der Extreme.

gunwomanZur Geschichte: In Rückblenden erzählt ein Killer seinem Fahrer die Geschichte eines namenlosen Arztes, dessen Frau vor seinen Augen brutal vom irren Sohn des japanischen Politikers Hamazaki vergewaltigt und getötet wird. Er selbst überlebt zwar, wird aber angepinkelt und zum Krüppel geprügelt. Daraufhin sinnt er auf Rache. Jedoch ist der verrückte Politikersohn, der übrigens im gesamten Film wie der Arzt namenlos bleibt, durch seine Bodyguards so abgeschirmt, das es für ihn unmöglich ist nahe genug heran zu kommen. Wie uns als unwissender Zuschauer nun erklärt wird, ist der Arzt jedoch ein ''Mastermind''. So kauft er sich kurzerhand eine total runter gekommene Cracknutte in Form der jungen Mayumi (Asami). Diese bildet er zur knallharten Killerin aus, indem er Sie u.a. knallhart in der Wüste Reifen stapeln lässt. Sein Ziel: Hamazaki's Sohn beim Besuch eines Nekrophilie-Puffs, wo dieser sich regelmäßig an toten Frauenkörpern zu schaffen macht, von Mayumi abknallen zu lassen. Hierzu werden die Einzelteile einer zerlegten Pistole in ihrem Körper eingenäht und Sie anschließend als Leiche in die Einrichtung verschickt. Das Blutbad ist dabei natürlich vorprogrammiert...

''Wie war der Plan für die Rache? Hamazaki's Sohn, er hat rund um die Uhr einen Bodyguard richtig? Sein Haus ist 'ne verfickte Festung, hinzu kommt das der Bastard ein Krüppel ist.''

''Er war ein Mastermind, sein Plan war perfekt.''

Das hört sich Alles ziemlich krude an und das ist es auch. Regisseur Kurano Mitsutake hat mit Gun Woman wirklich gezielt versucht Extreme auszureizen. Besonders dem von Noriaki Kamata gespielten Schurken wurden dabei wirklich alle erdenklichen Abartigkeiten zugeschrieben, von der Nekrophilie bis hin zum Kannibalismus. Jedoch ist nicht er an der wohl extremsten Szene des Filmes als Täter beteiligt, sondern der immer nur als ''Mastermind'' bezeichnete Arzt, einer Figur die man eigentlich schnell als tragischen Antihelden verstanden wissen will. Um Mayumi zu zeigen, wie lange es dauert zu verbluten, hat Mastermind sich spontan eine weitere Cracknutte gekauft, welcher er 2 tiefe Schnittwunden zufügt. Was folgt ist eine überlange Szene, ich welcher der Zuschauer sich angucken darf, wie die Frau qualvoll verblutet. Eine äußerst selbstzweckhafte und grenzwertige Szene, die bei wohl jedem Zuschauer lange in Erinnerung bleiben dürfte.gunwoman
Die eigentliche Geschichte um die Gewaltszenen herum gestaltet sich leider recht simpel und einfallslos. Viel mehr noch, es überschlagen sich Logiklöcher, jedes einzelne so groß das ein ganzer LKW drin parken könnte. Regisseur Mitsutake übertrumpft mit seiner Inszenierung selbst die übelsten Trashgurken, welche zu uns in den 80'ern aus Hongkong und Indonesien rüber schwappten. Glücklicher Weise nimmt sich Gun Woman aber zu keinem Zeitpunkt ernst, so das man das Fehlen jeglicher Logik noch einigermaßen mit Humor nehmen kann.
Ganz so positiv kann man die gelangweilte Action aber nicht abtun. Lediglich die körperliche Auseinandersetzung der splitterfasernackten Asami mit einem Wachmann, dem Sie schlußendlich zwischen ihren Schenkeln die Luft abdrückt (Sicherlich der schönste Filmtot, den Mann sich vorstellen kann), ist sehenswert. Ansonsten ist die Action nicht nur sehr spärlich gesät, eigentlich gibt es nur Etwas im Finale zu sehen, sondern auch einfallslos umgesetzt. Da Gun Woman die Erwartungen des Publikums auf das Finale konsequent in die Höhe schraubt, ist man als Zuschauer hier gleich doppelt enttäuscht.
Glücklicher Weise kann Mitsutake's erlesene Darstellerriege den Film jedoch vor einem kompletten Absturz bewahren. Besonders hervor stechen tut dabei Hauptdarstellerin Asami als wortkarge Killerin. Sie verleiht ihrer Figur eine Authentizität und Tiefe, wie es wirklich nur wenige Schauspieler vermögen. Kaum zu glauben, das Sie aus dem Pornogeschäft stammt und keine ausgebildete Schauspielerin ist. Übertroffen wird ihre Leistung nur noch durch den bisher recht unbekannten Noriaki Kumata als Hamazaki's Sohn. Er spielt eine Figur nicht nur, sondern lebt Sie förmlich und das auch noch so unfassbar durchgeknallt und niederträchtig, das er selbst gefeierte Filmpsychopathen wie Heath Ledger's Joker aus The Dark Knight (USA 2008) in Punkto Irrsinn in den Schatten stellt.

Zusammenfassend kann man bei Gun Woman also von einem etwas durchwachsenen Film reden, der vor allem von seinen exzessiven Gewaltausbrüchen lebt sowie Asami's sexy Körper, den Sie hier reichlich zur Schau stellt. Regisseur Kurando Mitsutake möchte seine Film zwar gerne als Hommage an das klassische Pinky Violence und Grindhouse Kino verstanden wissen, jedoch fehlt es dazu leider zu stark an entsprechenden Elementen.

 

© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 16.08.2014
© Bildmaterial 8 Films (Deutschland)


bewertung06/10


 
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