
Originaltitel: ...... 七
星闘神ガイファード
Rômaji: ......
Shichisei tôshi Gaifado
Alternativtitel: ...... Seven Star Fighting God Guyferd,
Guyferd
Produktionsland und Jahr: ......
Japan 1996
Regie:
......
Hironori Muraishi, Shin'ichi Kamizawa
Drehbuch: ......
Hakase Ishii
Darsteller:
......
Hiroyuki Kawai, Seiji Mori, Asuka Shimizu u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb, Wikizilla
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Cyborgs, Mutanten und Martial
Arts ODER Der feuchte Traum eines Jungen der 80'er |
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Nachdem die einst so populären
Tokusatsu Filme und Serien während der 80'er mehr und mehr zu einem
kleinen Nischengenre verkommen waren, welches lediglich durch einige
Speerspitzen wie etwa den Godzilla Filmen am Leben gehalten wurde,
erfuhr das Genre in den 90'ern eine kleine Renaissance. Grund genug
also für das alt ehrwürdige Toho Studio neben größeren
Produktionen, wie die Hauseigenen Godzilla und Mothra Filme, auch mal
wieder eine TV Serie ins Rennen zuschicken. Unter der Führung von
Regisseur und Produktions Designer Hironori Muraishi wurde dabei
Alles in einem Pott geworfen, was damals bei japanischen Jungs
beliebt war. Die Palette reicht dabei über von Martial Arts und Cyborgs über Referenzen an
Videospiele wie Street Fighter 2 und Resident Evil bis hin zu den
beiden Mangas Fist of the North Star (Hokuto no Ken, 1983 - 1988) und
Bio-Booster Armour Guyver (Kyōshoku
Sōkō Gaibā , 1985 – Heute), welche das Endergebnis auch inhaltlich stark beeinflußten. Heraus gekommen ist dabei
die am Ende 26 teilige TV Serie Shichisei tôshi Gaifado, die von Toho in
alphabetischer Umschrift auch simpel Guyferd betitelt wurde.
Im Mittelpunkt der Geschichte, welche
sich inhaltlich in 3 Kapitel aufteilt, steht Gou Kazama, der nach
seinem Schulabschluß einige Zeit durch die Welt reiste und jetzt
nach Japan zurück kehrt um seinen älteren Bruder Masato wieder
zutreffen. Doch anders als erwartet, trifft er in dessen Dojo nicht
ihn, sondern seinen alten Widersacher Taki, welcher den Dojo seit
Masato's mysteriösen Verschwinden leitet. Nachdem Taki Gou
angegriffen hat und von diesen daraufhin vor seinen Schülern
lächerlich gemacht wurde, stellt der Tunichtgut ihm mit Hilfe der
geheimnisvollen Organisation Crown eine Falle und schickt Gou als
Versuchskaninchen in deren Laboratorien. Unfreiwillig wird der junge
Mann dort zu einem Cyborg umgebaut, welcher sich jedoch am Ende als
weit mächtiger entpuppt, als ursprünglich von Crown beabsichtigt.
Denn gepaart mit seinen einzigartigen Ken'nou ryu Kenpo Karate, bei
dem man mächtige Ki Energie freisetzen kann, ist Gou in seinen neuen
Körper den Schergen der Geheimorganisation weit überlegen. Dies muss als erstes
Taki feststellen, dem inzwischen von der Crown Forschungsleiterin
Megumi Shion der Fallah Organismus injiziert wurde, was ihn zu einen
mächtigen Mutanten hat mutieren lassen. Nachdem Taki kurzerhand die
gesamte Forschungseinrichtung kurz und klein schlug, kommt es
zur Konfrontation mit Gou. Dieser sprengt ihn mit nur einem Ki Stoß
in Stücke.
Während Gou anschließend Hilfe bei
Takeo Shiroshi findet, dem deportierten Leiter von Crown's Fallah
Experimenten, welchen er aus der Gefangenschaft gerettet hat, nimmt er
gleichzeitig auch noch das Geschwisterpaar Rei und Yû Kujo in seine
Obhut, die bis zu seinem spurlosen Verschwinden zuvor unter der Aufsicht seines
Bruders Masato standen. Ganz nebenbei bekämpft man dann auch noch
Crown, deren Anführer Mr. Bycloss beabsichtigt den ultimativen
Krieger zu erschaffen und zu diesem Zweck überall im Land
Kampfkünstler, Soldaten und sonstige talentierte Kämpfer entführt.
Als Mr. Bycloss und seine Fallah
Mutanten nach rund 8 Folgen besiegt sind, und Gou auch seinen
inzwischen zum bösartigen Deathford mutierten Bruder Masato in einem
Duell stellen konnte, betritt der mächtige Schwertkämpfer Metal
Master die Bildfläche. Dieser beabsichtigt mit Mr. Bycloss
ehemaligen Fallah Forschungsleiterin Megumi Shion, die nach ihrem Tod
in Episode 8 eine Wiederbelebung als Cyborg erfahren hat, mehrere, mit dem Fallah
Organismus beladene Raketen auf Tokio abzufeuern und die dort
lebenden Menschen in bösartige Monster mutieren zu lassen. Natürlich kann Gou Kazama alias
Guyferd auch dieses Mal die Pläne der Bösewichte durchkreuzen.
Danach offenbart sich schließlich der
mächtige Zodiac dem Zuschauer, welcher von Anfang an hinter Crown
stand und beabsichtigt die Welt zu zerstören. So belebt er auch
kurzerhand die Metalferd, eine Cyborg Elitetruppe des inzwischen
explodierten Metal Masters, wieder und stattet Sie mit neuen Kräften
aus, wodurch Sie sich in mächtige Krieger transformieren, welche
Zodiac Gaia Soldier nennt. Mit ihnen sowie einem verrückten
Wissenschaftler begibt sich der Schurke nun auf die Suche nach 3
Artefakten, welche ihm die Macht geben sollen die Erde zu zerstören.
Zusammen mit seinen Freunden sowie dem mittlerweile wieder von den
toten auferstandenen Masato alias Deathferd legt Gou nun Alles daran
Zodiac zu stoppen.

Obwohl Shichisei tôshi Gaifado mit der
ersten Episode einen sehr guten Start hinlegt und durch seine bunten
und liebevoll gestalteten Sets, ein einfallsreiches Design der
Monster und Kreaturen, für eine TV Serie überraschend gut
choreographierte Kämpfe sowie dem unbefangenen Charme der 90'er
überzeugen kann, fängt die Serie tatsächlich schon aber der
zweiten Episode zu schwächeln an. Liegen tut dies vor allem an der
einfach zu routinierten und zunehmend einfallslosen Handlung. Wie
fast jede der unzähligen Tokusatsu Serien der voran gegangenen 20
Jahre, folgt auch Shichisei tôshi Gaifado in jeder Episode dem
sogenannten ''Monster der Woche'' Konzept, bei dem jede Woche ein
neuer Widersacher aus dem Boden gestampft wird und genauso jedes Mal
die Schurken einen neuen finsteren Plan aus dem Ärmel schütteln.
Genauso routiniert gestalten sich
leider auch die Charaktere. Neben dem von Hiroyuki Kawai gespielten
Gou Kazama als Heldenfigur, wie man Sie unter anderen Namen auch in
dutzenden anderer Tokusatsu Serien findet, hätten wir da so in etwa
auch Shoichiro Akaboshi als den tolpatschigen Professor Takeo
Shiroshi
welcher den komödiantischen Part bedienen darf sowie den
kleinen, neunmal Klugen Bengel, der hier Yû Kujo heißt, mit seiner
großen Klappe allen auf der Nase herum tanzt und scheinbar als
Identifikationsfigur für das Zielpublikum dienen sollte. Angenehm
aus der Reihe tanzen tut lediglich das obligatorische Mädchen in der
Gruppe, welche hier auf den Namen Rei Kujo hört und von Asuka
Shimizu gespielt wird. Mit ihrem schauspielerischen wie auch
kämpferischen Talent ist die junge Dame der geheime Star von
Shichisei tôshi Gaifado. Es ist wirklich immer wieder eine Freude,
wenn Sie mit ihren geradezu eleganten Tritten die bösen Buben
verdrechen darf. Das hatten wohl auch die beiden Serien Regisseure
Hironori Muraishi und Shin'ichi Kamizawa erkannt, und der holden
Asuka sogar einige Kämpfe mit unseren Titelhelden Hiroyuki Kawai ins
Drehbuch geschrieben.
Was die Seite der Bösewichte angeht,
so zeichnen diese sich in erster Linie durch ihre Kostüme,
Kampftechniken und Sprüche aus, mit denen Sie lautstark verkünden was Sie
Alles mit Gou Kazama alias Guyferd anstellen wollen. Zwar sind die
meisten von Guyferd's Widersacher sehr imposant anzusehen und
besonders der mysteriöse Zodiac ist in seiner Rüstung ein wahrlich
finsterer wie auch bedrohlicher Wiedersacher, jedoch besitzt lediglich
die von Masako Takeda gespielte Megumi Shion so etwas wie einen
Hintergrund und zumindest etwas Charaktertiefe. Da ist es schon
schade mitanzusehen, wie ihre Figur innerhalb der Serie völlig
unbedarft verheizt wird.
Neben der sehr routinierten Handlung
und der fehlenden Tiefe der Figuren, die dem Einen oder Anderen auf
Dauer sicherlich negativ aufstoßen dürften, hat Shichisei tôshi
Gaifado aber, wie eingangs erwähnt, auch durchaus viele positive
Aspekte zu bieten, welche die Serie zumindest für Freunde von
Godzilla, Kamen Rider und Co. sehr unterhaltsam machen dürften. So
etwa sind die Kostüme all der enthaltenen Mutanten und Cyborgs
Kreaturen fantasievoll, farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail
entworfen. Ein besonders gutes Beispiel für die Detailverliebtheit
mit der hier gearbeitet wurde, ist der Schlangenmutant Doggross aus
Episode 2, dessen Schuppenkleid wirklich mit erstaunlicher Präzision
herausgearbeitet wurde. Auch die zahlreichen Kämpfe können
durch die Vielzahl der verschiedenen, eingebrachten Kampfstile, wie
auch eine für eine TV Serie erstaunlich gute Choreographie beinahe
auf der gesamten Linie überzeugen. Es ist in jeder Einstellung
deutlich zu erkennen, das hier erfahrene Martial Arts Experten am
Werk waren, welche den Kämpfen selbst in ihren schweren,
schweißtreibenden Gummianzügen, in denen man zudem noch kaum etwas
sehen konnte, eine Glaubwürdigkeit verleihen, wie ich Sie in einer
Tokusatsu Serie zuvor noch nicht gesehen hatte. Auch wenn die Außeinandersetzungen
Anfangs noch recht kurz sind, was vor Allem daran lag das die
Darsteller jede Bewegung quasi blind vollführen mussten, und auch
immer damit enden, das sich beide Kontrahenten wie angewurzelt
gegenüber stehen und sich schlecht am Rechner generierte
Energiekugeln zu schießen, bis schließlich Einer explodiert, ist
hier doch die wohl größte Stärke von Shichisei tôshi
Gaifado zu finden. Im Laufe der
Serie werden die Kämpfe zudem immer rasanter und der Titelheld
bekommt immer größere Probleme mit seinen Kontrahenten fertig zu
werden. Besonders im letzten Drittel beißt sich Gou Kazama alias
Guyferd nicht selten an einigen der von Zodiac geschickten Gaia
Soldier so richtig die Zähne aus und bekommt sprichwörtlich so
richtig den Hintern versohlt.
Also, auch wenn den Meisten von
aufgrund der etwas naiven und kindlichen
Beschaffenheit der Serie eher abzuraten ist, wird hier jedoch wohl
jeder Freund von Godzilla, Ultraman und Kamen Rider seine helle
Freude haben. Das Design der Figuren ist einfach klasse und die
Kämpfe sind exzellent choreographiert. Da sieht man gerne mal über
viele der gegebenen Unzulänglichkeiten hin weg und lässt sich nur
allzu gerne für die Dauer einer Episode in seine Kindheit zurück
versetzen, als man als kleiner Bube noch vor der Flimmerkiste bei
Winspector, Power Rangers und Co. mitfieberte.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 03.02.2017
© Bildmaterial Toho (Japan)
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07/10 |
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