
Kamome Diner
Originaltitel:
......
Rômaji: ...... Kamome shokudô
Alternativtitel:
Produktionsland und Jahr:
...... Japan 2006
Regie:
...... Naoko
Ogigami
Drehbuch:
Darsteller:
...... Hairi Katagiri, Satomi Kobayashi,
Masako Motai, Jarkko Niemi, Markku Peltola u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb
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''Ein entzückend sonderbarer
Film!''
(Auszug aus einer Filmkritik)
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Die
Japanerin Sachie hat es nach
Finnland verschlagen. In Helsinki eröffnet Sie ein kleines Restaurant,
welches von ihr liebevoll ''Kamome'' (Zu deutsch Möwe) getauft
wird. Hier serviert Sie Onigiri, gefüllte japanische Reisbällchen
mit Nori umwickelt. Doch die Kunde bleiben aus. Lediglich der
Japanfan Tommi kommt täglich vorbei um sich eine Tasse Kaffee zu
gönnen. Dann, eines Tages, begegnet Sie in einer Buchhandlung der
japanischen Touristin Midori und man kommt ins Gespräch. Auch Sie
ist auf der Suche nach Veränderung in Helsinki gestrandet und so
kommt es dann auch, das Midori kurzerhand bei Sachie einzieht.
Schnell werden die beiden gute Freunde und erleben allerhand
merkwürdige Dinge in ihrem alltäglichen Leben. So taucht in etwa
plötzlich ein Mann aus dem Nichts auf, nur um Sachie zu zeigen wie
man Kaffee kocht, eine Gruppe ältere Damen beäugen Sie täglich
misstrauisch durchs Fenster und eine gruselige Frau starrt Sachie
und Midori jeden Tag grimmig von der Straße aus an. Schließlich kommt
mit der streng drein
blickenden Masako eine weitere Japanerin ins Kamome, die ebenfalls
auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist. Die drei
Frau werden schnell zum eingeschworenen Trio und verhelfen dem
kleinen Cafe in Helsinki mit allerhand leidenschaftlich angefertigten
Leckereien zum ersehnten Erfolg bei den
Einheimischen.
Der außerhalb Japans recht
unbekannten
Naoko Ogigami ist mit ihrem sehr ungewöhnlichen Film KamomeDiner
wirklich ein kleines Meisterwerk gelungen. Die 3 Hauptfiguren Sachie,
Midori und Masako sind nicht nur herrlich liebenswürdig verschroben
gezeichnet, sondern zudem auch noch ideal besetzt. Auch stellt
Finnland als Schauplatz eine sehr angenehme Abwechslung zu den
ansonsten so omnipräsenten japanischen Sehnsuchtsstädten Paris und
Rom da, deren Charme und Reiz Ogigami vollends zu entfalten vermag.
Dabei verzichtet die Regisseurin gänzlich auf ein Abfahren von
Sehenswürdigkeiten, wie man es von vielen ihrer Kollegen kennt,
sondern versucht viel mehr die Schönheit des Landes durch die
Liebenswürdigkeit der Menschen darzustellen. Und dies gelingt ihr
erstaunlich gut, nicht zuletzt da Sie auch die Geschwindigkeit ihres
Werkes gänzlich der ruhigen und gelassenen Seele der Skandinavier
angepasst
hat.
Kamome Diner ist aber
auch ein
Film,
der dem Betrachter nicht all zu viele Fragen stellt. Man kann beim
Betrachten ruhig mal eine kurzer Pause einlegen ohne etwas Besonderes
zu verpassen. Aber eben diese Einfachheit ist auch die große Stärke.
Der Film wirkt mit seine quirligen Figuren wie aus dem Leben
gegriffen, wobei man sich auch problemlos vorstellen kann neben ihnen
im Cafe zu sitzen und in Ruhe eine Tasse Kaffee zu genießen.
Angenehm aufgelockert wird das Ganze zudem auch immer wieder durch
dezent und gezielt eingestreuten Humor.
Wer sich also nicht von einen Film
abschrecken lässt, der gänzlich auf dramatische Ereignisse
verzichtet, dem sei Kamome Diner
wärmstens ans Herz gelegt. Wer
allerdings recht wenig mit dem sogenannten ''Arthouse'' Kino anfangen
kann, wird mit Sicherheit auch keinen Spaß an diesen Film haben.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 30.06.2015
© Bildmaterial Nikkatsu (Japan)
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08/10 |
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