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karatetiger

Die Karate-Tiger


Originaltitel: ...... 

Rômaji: ...... Onna hissatsu ken

Alternativtitel: ...... Sister Street Fighter

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 1974

Regie: ......  Kazuhiko Yamaguchi

Drehbuch: ...... Masahiro Kakefuda, Norifumi Suzuki

Darsteller: ...... Etsuko Shihomi, Shinichi "Sonny" Chiba,
Hiroshi Miyauchi, Kenji Ôba, Sanae Obori u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



Nie gesehene Aufnahmen todbringender Exzesse!
(Werbung vom Verleih Anolis)


karatetigerMit Die Karate-Tiger präsentiert sich ein wildes Stückchen 70'er Jahre Pop-Kultur, wie es eigentlich nur aus Japan stammen kann. Für die abgedreht Pseudo-Story, die eigentlich nur dazu dient das der Film nicht gänzlich auseinander fällt, während man von einer Aktionsequenz zur Nächsten jagt, zeichnete sich kein geringerer als Trashpapst Norifumi Suzuki verantwortlich, der auch heute noch mit Werken wie Exzesse im Folterkeller (Dabide no hoshi: Bishôjo-gari, Japan 1979) den Filmfans weltweit die Haaren in die Höhe stehen läßt.
Den Antrieb für dieses Filmprojekt gab allerdings nicht Suzuki, sondern die Leiter der Toei Studios, welche nach einer Möglichkeit suchten an den Erfolg von Shinichi „Sonny“ Chiba's Martial Arts Streifen anzuknüpfen. Chiba, welchen man bereits für eine Nebenrolle eingeplant hatte, war es dann auch der seine Schülerin Etsuko Shihomi für die Hauptrolle empfahl.

In Die Karate-Tiger spielt Shihomi die Halb-Japanerin Koryu, welche von Hongkong nach Japan reist um nach ihren verloren gegangenen Bruder zu suchen. Dieser wird von einem mächtigen Gangsterbaron gefangen gehalten, weil er seine Nase etwas zu tief in dessen Geschäfte gesteckt hat. Nachdem auch Sie etwas zu viel herum schnüffelt, hetzt er ihr kurzerhand seine Privatarmee von Kampfsportlern auf den Hals Diese besteht aus einer Anhäufung von herrlich überzeichneten Jahrmarkts Attraktionen, bei denen jeder über sein eigenes Gimmick verfügt. Dabei reicht die Palette vom simplen Tonfa-Kämpfer, über eine Gruppe wilder, kickboxender Amazonen aus Thailand, bis hin Harpunen bestückten Prediger. Angesichts solcher Gegner gibt es zum Glück Verstärkung durch Sonny Chiba und dessen Kampfkunst Schule.
Was folgt ist eine fast 90 minütige Dauerklopperei, bei der Köpfe verdreht, Leute aufgespießt, und allerhand Knochen gebrochen werden. Was sich recht brutal anhört, gestaltet sich bei diesem Film allerdings äußerst amüsant, denn für die Effekte hat man das Budget so niedrig wie möglich gehalten. Angesichts der hilflos überzeichneten Charaktere, deren Darsteller nicht minder zumkaratetiger Overacting neigen, sowie des durchwegs bunten Settings wirkt Die Karate-Tiger mehr wie ein Film gewordener Comicstrip als ernstzunehmendes Aktiondrama. Aber irgendwie ist dies auch etwas was beinahe alle aus Japan exportierten jener Zeit gemeinsam haben, egal ob auf dem Titel jetzt Sonny Chiba, Godzilla oder Ninja steht.

Am Ende gestaltet sich Die Karate Tiger, eben wegen seiner überdrehten, kunterbunten Art als wunderbar unterhaltsamer Nonsense, gemacht dafür um schon für gescheitert erklärte Abende vor dem Fernseher zu retten.

 

© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 02.06.2012
© Bildmaterial Anolis (Deutschland)



bewertung09/10


 
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