
Kibakichi – Der Dämonenkrieger
Originaltitel:
......
Rômaji:
...... Kibakichi: Bakko-yokaiden
Alternativtitel: ......
Werewolf Warrior – Kampf der Dämonen
Produktionsland und Jahr:
...... Japan 2004
Regie:
...... Tomô
Haraguchi
Drehbuch: ...... Mugi Kamio
Darsteller: ...... Ryûji
Harada, Miki Tanaka, Mubu
Nakayama u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb
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''Wenn Monster und Menschen
miteinander verschmelzen, wird sich der Himmel teilen
und ewige Dunkelheit die Erde überschatten.''
(Zitat
vom deutschen DVD Cover)
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Yokai, das sind in der japanischen
Folklore Fabelwesen. Fast jeder noch so kleine Winkel hat in dem
Inselreich seine eigenen Geschichten von verschiedensten Kreaturen zu
erzählen. Die Anzahl scheint dabei endlos und reicht von Ashiarai
Yashiki, ein riesiger, sprechender Fuß welcher durch die Dächer von
Häusern platzt und die Bewohner dazu zwingt ihn zu waschen, über
Onibaba, eine hässliche alte Frau welche die Leber von ungeborenen
Babys sammelt, bis hin zum Kappa, eine Mischung aus Schildkröte und
Mensch die in Gewässern lebt und dank Auftritten in zahllosen Anime
und Manga wohl der populärste Yokai sein dürfte.
In Japan beflügeln diese Kreaturen
seit jeher das kreative Schaffen. So auch bei Effektspezialist Tomô
Haraguchi, dessen Liebe und Faszination für Yokai sich konsequent
durch seine Filmographie zieht. So stehen Sie auch im Mittelpunkt des
hier vorliegenden Kibakichi – Der
Dämonenkrieger.
Im Film durchstreift den Titel
gebende
Kibakichi, seines Zeichens Überlebender eines einst von Menschen
massakrierten Werwolfstammes, einsam das Land. Ihm dabei immer auf
dem Fersen ist seine ehemalige Flamme, ebenfalls eine Überlebende
seines Stammes, welche ihn für das Ableben ihrer Sippe
verantwortlich macht und den armen Kerl nun mit ihren riesigen
Boomrang einen Scheitel ziehen möchte. Nachdem unser einsamer Krieger
blutig ein paar Banditen ins Jenseits befördert hat, welche ihn ans
Leder wollten, stößt er auf ein abgelegenes, sehr mysteriöses Dorf
welches von allerhand schrägen Vögeln bewohnt wird. Wie
sich heraus
stellt handelt es sich bei den Einwohnern um Yokai, welche die
Gestalt von Menschen angenommen haben um nicht von selbigen getötet
zu werden. Damit das Dorf und seine Einwohner in Ruhe ihr Dasein
fristen können, hat man außerdem ein Abkommen mit einem Adeligen
und dessen Clan geschlossen. Als diesem jedoch aus dem weit
entfernten England allerhand Kriegswerkzeug in die Hände gespielt
wird, beschließt der stets in Leder gehüllte Schurke kurzerhand die
Yokai als Zielscheiben für sein neues Spielzeug zu benutzen. Doch
inzwischen hat Kibakichi ein neues Zuhause bei den Fabelwesen
gefunden und stellt sich entschlossen den Kanonen in den Weg.
Wunderschöne Studiokulissen,
prächtige
Monsterkreationen, einige derbe Splatterffekte und das Alles zu 100%
Handgemacht. Ja, was Regisseur Tomô Haraguchi in Kibakichi – Der
Dämonenkrieger in der ersten halben Stunde alles auffährt ist
schon
beachtlich. Man merkt von der ersten Minute an, das der gute Mann
wirklich ein begnadeter Effekt Künstler ist.
Jedoch schmiert der Film bei der
Dramaturgie, die er nach der imposante Einführung versucht
aufzubauen, gnadenlos ab. Er verliert sich wirklich gnadenlos in
belanglosem Geplänkel, wobei auch die sehr monoton entworfenen
Figuren nichts mehr heraus reißen können, welche man größtenteils
lediglich durch Kleidung und Frisur unterscheiden kann. Mit
fortschreitender Laufzeit macht sich zudem immer mehr das scheinbar
doch sehr übersichtliche Budget bemerkbar. Schon nach dem ersten
Drittel hat Haraguchi beinahe sein ganzes Pulver verschoßen, wodurch
für den Rest des Filmes
kein Geld mehr für die imposanten
Monsterkostüme da gewesen zu sein scheint. Erst in den letzten
Minuten bekommt man wieder etwas geboten. Zwar rumst es dann auch
ganz gewaltig, als sich Kibakichi in einen Werwolf verwandelt und die
Schurken so richtig auseinander nimmt, die lange Durststrecke bis
dahin können diese paar Minuten aber leider nicht wieder wett
machen. So bleibt Kibakichi – Der
Dämonenkrieger am Ende zwar eine
sehr bemühte aber im Endeffekt leider dann doch nur bedingt spaßige
Monstersause. Dass Regisseur Tomô Haraguchi mit etwas mehr Geld zu
weit mehr im Stande ist, erwieß er 2010 mit Death Kappa.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 03.08.2015
© Bildmaterial AFN (Deutschland)
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06/10 |
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