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Im Angesicht von zügellosen
Atombombenversuchen an der Erdoberfläche, sehen die Seetopianer sich
und ihr unterirdisches Königreich in der Existenz bedroht und
beschließen, dem ganzen den Riegel vor zu schieben. Und so soll es
nun der unter ihrer Kontrolle stehende Riesenkäfer Megalon richten,
indem dieser Japan kurzerhand in Schutt und Asche legt.
War doch schon der ebenfalls von Jun
Fukuda inszenierte Vorgängerfilm Frankensteins Höllenbrut (Chikyû kôgeki meirei: gojira tai gaigan, Japan 1972)
vornehmlich an ein eher junges Publikum gerichtet, gestaltet sich
King Kong – Dämonen aus dem Weltall ganz und gar als Kinderfilm.
Dies zeigt sich nicht nur darin, das mit dem kleinen Rokuro, gespielt
von Hiroyuki Kawase welcher bereits in Frankensteins Kampf gegen die
Teufelsmonster (Gojira tai hedora, Japan 1971) Godzilla anfeuert durfte, erstmals ein Kind in einer
der Hauptrollen besetzt ist, sondern auch in Godzillas Kostüm,
welches mit übergroßen Babyaugen nun endgültig ins putzig
niedliche geht. Dass das Godzilla Kostüm jedoch in den fleißig
wieder verwerteten Filmszenen aus Vorgängerfilmen ganz anders
aussieht, störte dabei scheinbar weder Regisseur Jun Fukuda, noch
Produzent Tomoyuki Tanaka. Viel mehr war man darin bedacht möglichst
schnell und möglichst billig ein Monster Vehikel aus dem Boden zu
stampfen, mit welchem man auf den damaligen Erfolg von Superhelden TV-Serien wie
Ultraman (Urutoraman, Japan 1967) aufspringen konnte. Da Roboter artige Superhelden zudem voll im Trend der Zeit langen, musste natürlich auch King
Kong – Dämonen aus dem Weltall
einen haben, was zu dem in der
deutschen Fassung zu King Kong umbenannten Jet Jaguar führte. Einen
kunterbunten Ultraman Klon mit Dauergrinsen im stählernen Gesicht,
welcher nicht
nur fliegen, sondern auch seine Größe beliebig den Erfordernissen
angepasst, variieren kann. Außerdem hat man die ohne hin schon recht
banale Handlung auch noch mit einer
ordentlichen Portion Slapstick Humor versetzt, was dem Film dann
wirklich das letzte bisschen Ernsthaftigkeit raubt. Besonders bei dem
Höhepunkt des Filmes, dem großen Monsterkampf zwischen King Kong,
Godzilla, Megalon und Gigan, stören die recht gezwungen wirkenden
komödiantischen Elemente (Ja, sogar Godzilla versucht hier mit
einigen Zoten Eindruck zu schinden) doch recht schnell. Das dann die
Rauferei auch noch den Eindruck erweckt, komplett planlos von den
Männern in den Gummikostümen improvisiert wurden zu sein, zieht den
Spaßpegel, welcher beim Vorgängerfilm Frankensteins Höllenbrut
noch zum bis Anschlag ausschlug, recht derbe runter.
Auch wenn man King King – Dämonen aus dem Weltall zu den eher schwächeren Beiträgen innerhalb der klassischen Shôwa Godzilla Reihe zählen muss, hat es sich das deutsche Liebhaber Label Anolis nicht nehmen lassen den Film in wirklich unverschämt guter Qualität im Rahmen seinen ''Kaiju Classics'' Reihe im April 2016 zu veröffentlichen. Neben einem Audiokommentar von Bodo Traber & Jörg Buttgereit, einem weiteren Kommentar von Florian Bahr, einem informativen Booklet von Ingo Strecker sowie diversen Trailern und Bildergalerien findet sich der Film außerdem in gleich 3 Fassungen auf den 2 DVDs des hübsch gestalteten Steelbooks wieder. Ich muss zugeben, bei einer mit so viel Hingabe ausgearbeiteten Veröffentlichung macht selbst dieser eilig herunter gekurbelte Trashhammer richtig Spaß...
Freundlichen Dank an dieser Stelle an Ivo Scheloske von Anolis Entertainment, für das Bereitsstellen eines Exemplares ihrer Kaiju Classics Edition zum Verfassen dieser Kritik. © Text Johnny Danger, MEDUSIS X 05.05.2016© Bildmaterial Anolis (Deutschland)
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