
King Kong - Frankensteins Sohn
Originaltitel: ......
Rômaji: ...... Kingu
kongu no
gyakushu
Alternativtitel: ......
King Kong Escapes, The
Revenge of King Kong
Produktionsland und Jahr:
...... Japan 1967
Regie: ...... Ishirô Honda
Drehbuch: ...... Takeshi Kimura
Darsteller: ...... Rhodes Reason,
Akira Takarada, Mie Hama
u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb
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"Honda, Tsuburaya und Ifukube
in Höchstform."
(Zitat
aus Jörg Buttgereit's Buch Japan die Monsterinsel)
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Mit King Kong – Frankensteins Sohn
präsentiert sich ein weiteres Highlight des klassischen Kaiju Eiga,
bei dem Regisseur Ishirô Honda, SFX Guru Eiji Tsuburaya und
Komponist Akira Ifukube zu Höchstform aufliefen. Das auch heute noch
von vielen Fans bewunderte goldene Trio verarbeitete in diesem
äußerst eigenwilligen Remake des originalen King Kong Filmes von
1933 nicht nur etliche Versatzstücke des Vorbildes auf äußerst
japanische Art, sondern präsentiert sein Schaffen auch noch in
wundervollen, farbprächtigen Cinemascope Bildern.
Wie im Original von 1933 verliebt
sich
der Riesenaffe auch in Kong Kong –
Frankensteins Sohn unsterblich.
Seine Angebetete hört dieses Mal auf den Namen Susan Watson und wird
von Linda Miller verkörpert, welche Krankenschwester auf dem vom
UN-Atom-U-Boot Explorer ist. Zusammen haben die Beiden eine
hoffnungslose Romanze, wobei King Kong seine Liebe unter Beweis
stellen muss indem er Sie u.a. vor dem Gorosaurus und einer fiesen,
überdimensionalen Wasserschlange rettet.
Doch Gefahr droht nicht nur in Form von
Gummimonstern sondern auch seitens der mysteriösen Agentin Madame X
(Mie Hama) und des finsteren Wissenschaftlers Dr. Who (Eisei
Amamoto). Zusammen wollen die Beiden eine namenlose Nation zur
Atommacht machen, wozu Sie das ''Element X'' benötigen, welches tief
im Polareis eingelagert ist. Zur Förderung hat der Doktor eigens
Mechanikong gebaut, eine stählerne King Kong Nachbildung. Doch
aufgrund der Schaltkreise lahm legenden Strahlung vor Ort erweist sich
der
riesige Roboter für die Aufgabe als ungeeignet. So entführt der
Doktor kurzerhand den echten King Kong von dessen Mondinsel, um ihn
anschließend unter Hypnose Mechanikongs Arbeit verrichten zu lassen.
Da Dr. Who auch noch eine alte Rechnung
mit Kapitän Carl Nelson (Rhodes Reason) von der Explorer offen hat,
lässt er diesen wenig später zusammen mit Leutnant Jiro Nomura
(Akira Takarada) und Susan von seinen Schergen ebenfalls entführen.
In der geheimen Basis der Schurken dreht King Kong jedoch wenig
später, unter der Belastung der radioaktiven Strahlung vom Element
X, durch und türmt Richtung Tokio. Dr. Who eilt mit Mechanikong und
Madame X den Riesenaffen hinterher, um auf dem Tokyo Tower zum
finalen Endkampf zwischen Gut und Böse zu blasen.
''Ich
weiß zwar nichts über ihr Land
und ich will auch nichts wissen, aber trotzdem ist es mir eine
Genugtuung: Eine kleine, unbedeutende Nation wird die Welt erobern!''
(Zitat Dr. Who)
Eiji Tsuburayas Monsterkreationen
in King Kong – Frankensteins Sohn
sind einfach nur zum Brüllen. Der
nach dem Vorbild des Tyrannosaurus Rex geformte Gorosaurus macht den
Eindruck eines Grün bemalten Gummisacks mit Kopf und Schwanz, die
Wasserschlange erinnert an einen aufgeblähten Gartenschlauch und
King Kong hat hier wahrhaftig das bizarrste Design seiner langen
Kinokarriere. Lediglich dessen Roboter Klon Mechanikong kann als
durchwegs gelungen bezeichnet werden.
Trotz solcher Mankos muss man dennoch
ehrlich zugeben, das der Film durchwegs mit sichtbar viel Liebe und
Leidenschaft gestaltet wurde. Miniaturlandschaften, Fahrzeuge und
Gebäude wurden sehr detailliert erstellt und die Auftritte der
abstrakten Kolosse sorgen stets für beste Unterhaltung.
Bei der großen Monsterschau verkommen
die menschlichen Akteure (natürlich) mal wieder zur Nebensache, und
dienen lediglich dazu eine Geschichte als Fundament für den Film zu
bilden. Entsprechend sind diese auch ausgewählt: Da hätten wir
etwa das naive, niedliche Fräulein, das bei jedem Versuch
wegzulaufen hinfällt und um Hilfe vom männlichen Geschlechts
schreit, den arroganten und überheblichen Wissenschaftler welcher
auch bestens als Gegenspieler von Adam West und Burt Ward in die
klassische Batman TV Serie
von 1966 gepasst hätte und natürlich auch den
großen, starken, amerikanischen Helden, welcher in jeder Situation
stets eine Lösung parat hat. Aus der Darstellerschar stechen
lediglich Akira Takarada, in der etwas undankbaren Rolle als rechte
Hand von Filmheld Rhodes Reason, hervor, der aber immerhin die
niedliche Linda Miller am Ende in den Armen halten darf sowie Mie
Hama als Madame X. Deren Rolle dient zwar nur dazu Dr. Who einen
Grund für sein Tun zu geben, jedoch gelingt es ihr als charmante
Schurkin den Film deutlich an Eleganz zu bereichern, was ihm im
Angesicht als seiner kindlichen Naivität sichtbar gut tut.
Untermalt wird das kunterbunte Treiben
dann noch von Akira Ifukubues stimmigen Soundtrack. Der wohl
bekannteste Komponist der japanischen Filmgeschichte lieferte hier
gewohnt professionelle Arbeit ab, welche das Geschehen effektvoll
untermalt und perfekt auf das Getummel abgestimmt ist. Der kindlichen
Note des Filmes bewusst, setzte der Altmeister hier deutlich weniger
auf ernsthafte Musik, wie etwa bei vielen der vorangegangenen
Godzilla Filme, sondern komponierte deutlich verspielter.
''Lasst
uns einfach Element X vergessen
und lieber einen trinken'' (Zitat
Madame X, nach der Flucht King
Kongs)
Fazit:
Zugegeben, wer bei King Kong –
Frankensteins Sohn etwas zu kritisieren sucht, der wird schnell
fündig. Egal ob es nun die Männer in ihren Monsterkostümen sind,
das fehlen jeglicher Logik oder die Leistungen der Schauspieler.
Dennoch fällt es wirklich schwer, sich (auch noch als Erwachsener) dem
kindlich naiven Charme dieses farbenprächtigen Spektakels zu
entziehen. Sicherlich ist King Kong
–
Frankensteins Sohn nicht der intelligenteste Film von Altmeister
Ishirô Honda, aber ohne Frage einer seiner Sehenswertesten.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 21.09.2014
© Bildmaterial Toho (Japan), Constantin (Deutschland)
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08/10 |
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