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Die Naturkatastrophe und die damit verbundene Reaktorkatastrophe inFukushima Daiichi hat bekanntlich Japan in ein nationales Trauma gestürzt. Die Auswirkungen des 11.03.2011 sind im Land noch immer zu spüren und das oftmals blinde Vertrauen in die Regierung hat deutliche Risse bekommen. Die Lage rund um die Anlage ist auch heute, rund 3 Jahre nach dem Vorfall, noch immer kritisch und in den japanischen Medien ist regelmäßig von neuen Problemen zu hören. International wird jedoch nur noch wenig über das Geschehen berichtet und bei vielen ist es tatsächlich (Ich spreche aus eigener Erfahrung) etwas in Vergessenheit geraten. Da ist ein Film also perfekt um die Leute wieder wach zu rütteln und nicht minder geeignet als Ventil, um der Enttäuschung und Wut darüber, wie es zu dieser Lage kommen konnte, etwas Luft zu machen. Sion Sono's Film ist in der
Gegenwart
angesiedelt. Die Reaktorkatastrophe von Fukushima Daiichi ist noch
nicht lange her, als Japan erneut von einem heftigen Erdbeben
erschüttert wird. Dieses mal trifft es die fiktive Präfektur
Nagashima (Ein Wortspiel aus Nagasaki und Hiroshima). Hier leben die
Familien Ono und Suzuki, welche ihren Lebensunterhalt als Kleinbauern
verdienen. Als das örtliche Atomkraftwerk bei dem Erdbeben beschädigt
wird, veranlasst die Regierung eine Evakuierungszone von 20km rund um
die Anlage. Die Grenze zieht sich dabei direkt durch die
Grundstücke der beiden Familien. So kommt es, das die Ono's auf
ihrem Bauernhof bleiben können, während alle Anderen aus ihrem Ort,
einschließlich der Suzukis, die Gegend verlassen müssen. Auch
Yoichi Ono und seine Ehefrau Izumi beschließen daraufhin ihre Heimat
zu verlassen. Der Vater Yasuhiko will jedoch den Hof nicht aufzugeben
und bleibt mit seiner Demenzkranken Gattin Chieko zurück. Zusammenfassend kann ich sagen,
das Land
of Hope viel Tiefe besitzt und die Schicksale seiner Figuren zu
fesseln wissen. Jedoch muss ich bei aller Liebe und Bewunderung der
schauspielerischen Leistungen auch anmerken, das man wirklich auch
mit Sion Sono's unkonventionellen Inzenierungsstil umzugehen wissen
muss, um den Film im vollen Umfang genießen zu können. Verglichen
mit abstrakten Werken von ihm wie Exte
– Hair Extensions (Ekusute,
2007) ist er zwar noch recht umgänglich, aber immer noch sehr
extrovertiert in Szene gesetzt. Auch wenn ich dabei die
minimalistische Art von
bewundere (Auf Special Effects
wird komplett verzichtet), muss ich mich ebenso zu den Leuten zählen,
denen Sion Sono's Art eigentlich weniger gefällt. Den bereits
erwähnten Land of HopeExte – Hair Extensions fand ich etwa so
grässlich, das ich ihn mir einfach nicht zu ende angucken konnte.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 01.02.2014
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