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Lesson of the Evil


Originaltitel: ...... 悪の教典

Rômaji: ...... Aku no kyôten

Alternativtitel:

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 2012

Regie: ...... Takashi Miike

Drehbuch: ...... Takashi Miike

Darsteller: ...... Hideaki Itô, Fumi Nikaidô, Kento Hayashi u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



Takashi Miike's Rückkehr zum Splatterfilm


Nachdem sich Takashi Miike in den letzten Jahren durchwegs dem japanischen Mainstream Kino verschrieben hatte und viele Fans schon befürchteten er sei nun endgültig weich geworden, werden wir mit Lesson of the Evil eines besseren belehrt. Mit dem Film kehrt der Ausnahmeregisseur zu den wilden Gewaltorgien seiner frühen Jahre zurück.
Für die Verfilmung des in Japan sehr erfolgreichen und viel diskutierten Romanes Aku no kyôten von Yusuke Kishi, ließ es sich der, auch mit 51 Jahren immer noch extrem arbeitswütige Miike nicht nehmen, auch gleich das Drehbuch bei zu steuern.

lessonevil001Hauptfigur von Lessons of Evil ist der Lehrer Hasumin. Gut aussehend, charmant und bei seinen Schülern wie auch Arbeitskollegen gleichermaßen beliebt. Ein typischer Sonnyboy eben.
Das mit ihm jedoch etwas nicht stimmt, bemerkt man spätestens als wir sehen das er in einem alten, modrigen Häuschen mitten im Nirgendwo haust und nackt Klimmzüge macht, während er den Klängen von ''Die Moritat von Mackie Messer'' aus Berthold Brechts Dreigroschenoper lauscht. Hinter der unscheinbaren Fassade der Lehrers verbirgt sich nämlich das Gesicht eines irren Serienmörders. Getrieben von Hass und Verachtung für seine Mitmenschen, erpresst, nötigt und tötet Hasumin immer wieder Personen aus seinem Umfeld, ehe er den Entschluss fasst, seine gesamte Klasse kurzerhand, bei den Vorbereitungen eines Schulfestes, mit einer Flinte abzumurksen.

Takashi Miikes Rückkehr zum Splatterfilm entpuppt sich als für ihn ungewöhnlich geradliniges Stück Zelluloid ohne die bizarren Einfälle und dramaturgischen Ausuferungen, welche er ansonsten in seinen Filmen unterbringt. Der Fokus von Lesson of the Evil wird ganz auf Hasumin und seine Psyche gelegt, wobei kaum Platz für andere Figuren bleibt. So ist der Zuschauer satte 130 Minuten allein gelassen mitlessonevil002 dessen Gräueltaten. Vor allem im letzten Drittel werden diese dann auch bis zum Exzess zelebriert, wo man ihn sich durch seine Schülerschar ballern lässt.
Während der nihilistische Unterton des Filmes durchaus gefallen mag und das Finale einige spannende Momente ausweist, muss aber die fast schon parodistisch Wirkende Passivität von Hasumins Opfern kritisiert werden. Kaum Jemand erhebt die Hand gegen den Amok laufenden Psychopathen und fast jeder ergibt sich ohne Gegenwehr seinem Schicksal. Der etwas einfältigen Schlachtplatte hätte hier etwas mehr Kampfgeist, comichafte Überzeichnung und eine etwas stärkere Übertreibung von Hasumins psychopathischen Charakter sichtbar gut getan.

Auch wenn Lesson of the Evil also bei weitem kein Glanzstück unter den Filmen von Takashi Miike darstellt und so einige Schwächen hat, ist er dennoch zu weiten Teilen fesselnd in Szene gesetzt und begeistert vor allem durch seine ungewöhnlich nihilistische Inszenierung. Wer auch schon Miikes Exzesse der Vergangenheit etwas abgewinnen konnte, dürfte hier auf jeden Fall seinen Spaß haben.

 

© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 24.07.2014
© Bildmaterial Rapid Eye Movies (Deutschland)


bewertung07/10


 
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