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lovedeath

LoveDeath


Originaltitel: ...... ラブデス

Rômaji: ...... Rabudesu

Alternativtitel: ......

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 2006

Regie: ...... Ryûhei Kitamura

Drehbuch: ...... Isao Kiriyama, Ryûhei Kitamura

Darsteller: ...... Shinji Takeda, NorA, Eiichirô Funkoshi,
Kôhei Otomo, IZAM, Susumu Terajima, Riki Takeuchi u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



„Ich schneid Sheelas Liebling den Pimmel ab und näh ihn mir selbst an! Ich adoptiere seinen Schwanz. Ist Das nicht eine fantastische Idee?“
Filmzitat


lovedeath

Vor einem Jahr hat sich Kleingangster Sai (Shinji Takeda) in der Disco untersterblich in die unnahbare Sheela (J-POP Sternchen NorA) verliebt. Nach einer sich über 3 Tage hinziehende Liasone machte Sie sich jedoch ohne Erklärungaus dem Staub. Nun steht die Holde aber plötzlich wieder bei vor der Tür und bittet um Hilfe. Sai ist sofort wieder Feuer und Flamme für seine Verflossene und greift ihr sofort  unter die Arme ohne Fragen zu stellen. Wie sich heraus stellt, hat Sheela nämlich ihren Ex, dem durchgeknallten Yakuza Boss und Elvis Imitator Kurogane (Eiichirô Funkoshi), um satte 3.032.500 Dollar und 8 Cent erleichtert und befindet sich nun auf der Flucht. Als Sai nun jedoch gerade etwas ungeschickt Sheela's Komplizen in deren Apartment beseitigen will, werden beide kurzerhand von Kurogane's Nummer 2 (Kôhei Otomo) gefangen genommen. Was folgt ist Folter für Sai im Keller der Yakuza Villa und eine Vibratorpistole für Sheela im Spielzimmer des Gastgebers. Zum Glück erfahren wir in einem Flashback, das Sai's Mentor (B-Movie Ikone Riki Takeuchi) seinen Zögling Alles beigebracht hat um problemlos dieser scheinbar ausweglosen Situation zu entfleuchen. Das macht er auch prompt und schießet auf der Flucht gleich noch Kurogane kurzerhand den Schniedel ab, welcher umgehend von dessen geliebten Schoßündchen verputzt wird. Der Yakuza Boss sinnt nun verständlicher Weise auf Rache und entsendet nicht nur seine  eigenen Männer, sondern auch gleich noch eine mordlustige Truppe durchgeknallter Auftragskiller die ihm sein Geld, seine Ex sowie Sai's bestes Stück bringen solllen, welches er sich anschließend als Ersatz für sein Eigenes annähen lassen will.

lovedeath

Obwohl LoveDeath einen recht zähen Start hinlegt, wandelt sich der Film mit fortschreitender Laufzeit immer mehr zur spaßigen Mixtur aus Roadmovie, Gangsterfilm und (etwas eigenwilligen) Liebesgeschichte. Er lebt dabei vor allem von seinen mitunter sehr skurillen Charakteren, welche Regisseur Ryûhei Kitamura gleich im Dutzend einstreut. Darunter befinden sich solch illustre Gestalten wie ein von allen Seiten hintergangener Cop, der mit offenen Schädel (!) durch den Film läuft und mit fortschreitender Laufzeit durch seine eiternde Verletzung immer verrückter wird, ein chinesischer Foltermeister mit Plüschohrwärmer, welcher seine Foltermethoden aus amerikanischen Actionfilmen kopiert und ein von Visual Kei Rocker IZAM gespielter Killer Pumuckel, welcher mit seiner Bande auf der Suche nach Sai und Sheela Amok läuft und jedes Pärchen abknallt, das ihm über den Weg läuft. Passend zur Fokussierung auf die Charaktere ist LoveDeath auch außerordentlich gut besetzt. Das Wort ''Außerordentlich'' bezieht sich dabei allerdings weit weniger auf herausragende Schauspielkunst, als auf die Art und Weise wie die Darsteller in ihren Rollen aufgehen. So ist Hauptdarsteller Shinji Takeda mit seiner gestählten Frisur, durchtraniertem Oberkörper und ständig aufgesetzten Pokerface wahrlich der Prototyp des charismatischen Antihelden und die ihm an die Seite gestellte J-Pop Sängerin NorA gibt als Sheela eine undurchschaubare Mischung aus naivem Mädchen und eiskalter Femme Fatale ab. Besonders überdreht geben sich allerdings die zahlreichen Nebenrollen, welche an einigen Stellen durch ihre brachiale Präsenz sogar die beiden Hauptfiguren ins Abseits drängen. Deren Besetzung zieren solch illustren Namen wie Susuma Terajima, B-Movie Ikone Riki Takeuchi und Sänger Kôhei Otomo. Letzterer ließ es sich auch nicht lovedeathnehmen mit ''Fight for Love'' gleich noch die Titelmelodie des Filmes beizusteuern.
Auch wenn es im Film ziemlich wild und wüst von statten geht, werden Fans, die auf eine Actionorgie wie in Kitamuras vorangegangenen Filmen Versus, Azumi und Godzilla: Final Wars hoffen, bei LoveDeath doch wohl recht enttäuscht sein. Zwar wird so einiges an Blei verschossen und auch vielen Leuten ein blutiges Ableben beschert, jedoch setzt Kitamura viel mehr auf Situationskomik und die ausufernden Dialoge seiner Figuren. Wenn man es aber schafft, sich auf das Dargebotene einzulassen, so wird man wahrlich wunderbar unterhalten und außerdem noch mit einer coolen Optik, einem nicht minder coolen Soundtrack und (was besonders dem männlichen Puplikum gefallen dürfte) einer deftigen Portion Erotik belohnt, denn um Sex geht es hier irgendwie immer wenn Mann und Frau aufeinander treffen.

Für mich persönlich stellt LoveDeath den bisher besten Eintrag in der Filmographie von Ryûhei Kitamura da. Ein total verrückter Genremix. Ebenso unterhaltsam wie in seinem ausufernden Wahnsinn sympathisch.


© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 16.03.2016
© Bildmaterial Midori Impuls (Deutschland)


bewertung08/10


 
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