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Die Macht der Ninja


Originaltitel: ...... Ninja's Force

Alternativtitel: ...... Bishido's Force

Produktionsland und Jahr: ...... Philippinen 1984

Regie: ...... Teddy Page, Romano Kristoff

Drehbuch: ...... Ken Watanabe

Darsteller: ...... Romano Kristoff, Ken Watanabe, Mike Monty u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



Ninja - Sie sind die Kampfmaschinen des Todes


machtderninjaWenn man an das Actionkino der 80'er Jahre denkt, dann denkt man zwangsläufig an muskelbepackte Macho Kampfmaschinen mit überdimensionalem Sturmgewehren im Anschlag und an Ninja. Ja, Mitte der 80'er waren die Geheimnis umwobenen japanischen Schattenkämpfer wirklich überall. Obwohl dieses Subgenre zwar durch US amerikanische Produktionen, wie etwa der Ninja Reihe mit Shô Kosugi oder die American Fighter Filme, in den Fokus gerückt wurde, stammt der größte Teil der Produktionen die damals im Westen den Videomarkt überschwemmten, tatsächlich aus Asien. Viel genauer gesagt wurde überall gedreht, wo die Arbeit billig war und zwar bis die Linse glühte. Hongkong, Taiwan, die Philippinen... Schnelles Geld, Exotik und ein leichtes Leben lockten dabei auch besonders viele Leute aus Europa und Amerika an. Ein ganz besonders erfolgreicher Glücksritter war dabei der Spanier Romano Kristoff, den es auf die Philippinen zog. Sein markantes Gesicht verhalf ihn schnell zu Hauptrollen in etlichen Produktionen, von denen Einige auf dem internationalen Videomarkt so erfolgreich waren, das er es tatsächlich zum Status eines B-Movie Stars brachte.

"Vornehmste Aufgabe für einen Ninja muss es sein, in der Welt für Gerechtigkeit einzutreten''
(Filmzitat)

Die wohl erfolgreichste Produktion von Romano Kristoff dürfte sicherlich der hier vorliegende Die Macht der Ninja darstellen. Wie so oft im Genre, dreht sich auch die Handlung dieses Filmes um eine super geheime Formel, welche von irgendwelchen finsteren Schurken geklaut wurde. Da nun natürlich die ganze Welt in Gefahr ist schickt ein US Senator seinen besten Mann, den Polizisten David Reynolds (gespielt vom B-Movie Haudegen Mike Monty), nach Japan um sich vor Ort einen Ninja zu organisieren, welcher die prekäre Lage retten soll.
Dies gelingt dann auch erstaunlich schnell, und so fliegt der Polizist schon wenig später mit bester Laune und seinem neuen Superninja Kenzo (Romano Kristoff) im Gepäck zurück in die USA. Das Kenzo's Ninjabrüder kurzerhand mal David's Kollegen sowie ihren Führer massakriert haben, trübt Davids Laune dabei wenig. Wieder in den USA angelangt, bezieht Kenzo sein Zimmer in David's Villa (Ja, der Mann ist Polizist und unterhält eine eigene Villa) und macht sich prompt daran die Welt zu retten. Wie man nun als Zuschauer erfährt, steckt hinter dem Diebstahl der Geheimformel ein japanischer Professor (Ken Watanabe) der mit ihr für eine Verbrecherorganisation eine Droge entwickelt will, welcher Menschen in willenlose Zombies verwandelt. Diese möchte man dann den Regierungen der Welt in den Champagner mischen (Kein Witz!) und so die Weltherrschaft an sich reißen. Aber zum Glück ist ja nun Kenzo da, welcher die Schurken Einen nach den Anderen abfertigt und so deren finstere Pläne durchkreuzt.

machtderninjaEines muss man dem Film lassen, er bietet genau das, was man als Zuschauer anhand des Covers erwartet: Eine Schundfilm erster Güteklasse. Bei dem was Regisseur Teddy Page und sein Co-Regisseur/ Hauptdarsteller Romano Kristoff dem Zuschauer hier vorsetzen bleibt wirklich kein Auge trocken. So wird ernsthaft versucht die verfallenen Gassen Manilas als US Großstadt zu verkaufen, was dem Film aber schon angesichts der Architektur niemand abkaufen wird. Zudem versucht man immer und immer wieder die Lebensweisheiten der Ninja auf fast schon philosophische Art und Weise unters Volk zu bringen. Dummerweise verfügten weder die Leute Hinter noch Vor der Kamera über das kleinste Stückchen fundiertes Hintergrundwissen zum Thema. Aber immerhin hat man sich die Mühe gemacht ''echte'' Japaner für den Film zu engagieren sowie ''echte'' Kanji Schriftzeichen eingebaut, und nicht irgendwelche Fantasiesymbole wie man Sie etwa immer wieder in den populären American Fighter Filmen finden kann.
Was die Ninja-Action angeht, dem eigentlichen Kern eben solcher Schinken, präsentiert sich Die Macht der Ninja dann allerdings überraschend mau. Zur Sache geht es eigentlich erst richtig im Finale. Zwar sind in den wenigen Actionszenen auch durchaus einige Härten, wie etwa ein blutig abgeschlagener Kopf, zu finden, jedoch versucht der Film sich ansonsten in weiten Teilen an einer Geschichte, die leider einfach zu platt und unlogisch ist um Sie derart stark in den Fokus zu rücken. Aber vielleicht kann man auch in eben dieser Schwäche sogar die Stärke von Die Macht der Ninja finden, denn Talent oder wenigstens eine anständige Schauspielausbildung besitzt hier wirklich Niemand. So reiht sich mies gespielte Dramaturgie an ein minimalistisches Budget, was unausweichlich zu allerhand unfreiwillig komischen Szenen führt. Das absolute Highlight ist dabei eine Szene, in welcher sich Kenzo als Fischer verkleidet hat und an einem See einen Angler ausfragt. Als wäre das Make Up mit sichtbar angeklebten Bart nicht schon mies genug, fliegt Darsteller Romano Kristoff mitten im Dialog auch noch der Hut vom Kopf und als er anschließend dem Angler seine Schnapsflasche zurück geben will, kippt diese sichtlich unbeabsichtigt um und läuft aus. Trotz solcher Missgeschicke spielt Kristoff die Szene dennoch so ernst, als würde es hier um Leben und Tod gehen.

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Egal ob als Transv... *ähm* vornehme Dame oder als Obdachloser Trunkenbold, Kenzo's unglaubliche Verkleidungen allein sind schon eine Rechtfertigungen den Film zu gucken.

Also vergesst Michael Dudikoff, vergesst, Shô Kosugi, vergesst Alexander Lou, denn der ultimative Ninjadarsteller heißt Romano Kristoff und die Philippinen sind das einzig wahre Land für Ninjafilme. Ehrlich, auch wenn es mit der Action etwas strauchelt, Die Macht der Ninja sollte man einfach gesehen haben, denn er ist ein echtes Glanzstück unter als dem miesen Schund der in den 80'ern das Licht der Welt erblickte.
Romano Kristoff's Ruhm war dann übrigens genauso schnell verflogen, wie er gekommen war. Mitte der 90'er stieß schon die Erwähnung seines Namens auf fragende Gesichter. Mittlerweile soll er ein Restaurant auf den Philippinen leiten, wo er auch heute noch lebt.

 

© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 26.09.2014
© Bildmaterial Highlight (Deutschland)



bewertung07/10


 
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