
Môdoku Y-dan: Kyûketsu! Joô-bachi!!
Originaltitel: ...... 猛毒Y談 吸血!女王蜂!!
Rômaji: ......
Môdoku Y-dan:
Kyûketsu! Joô-bachi!!
Alternativtitel: ......
Wasp Woman in Tokyo, Queen Bee
Produktionsland und Jahr:
...... Japan 2012
Regie: ...... Takao Nakano
Drehbuch:
Darsteller: ...... Yayoi
Yanagida, Maki Kozue, Seiko Noguchi u.a.
Links: ......
OFDb
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Der "Tarantino von Tokio"
macht seinen Namen mal wieder alle Ehre.
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Takao Nakano hat es mit Filmen wie Exorsiter (Chô-yôma densetsu
Uratsuki-dôji, Japan 1994) und Sexual Parasite (Kiseichû: kirâ
pusshî , Japan 2004)
mittlerweile tatsächlich zu einem gewissen Bekanntheitsgrad gebracht
und wird von Vielen mit den schmeichelhaften Spitznamen ''Tarantino von
Tokio'' geehrt. Dennoch muss man feststellen, wenn man sein Schaffen
betrachtet, das der gute Mann noch
immer auf dem selben Punkt tritt, an welchem seine Karriere im
Filmgeschäft Mitte der 90'er startete. Dies betrifft sowohl das Budget
seiner Filme als auch sein handwerkliches Können.
Nach seinem Werk Big Tits Zombie (Kyonyû doragon: Onsen zonbi vs sutorippâ
5, Japan 2010), welches trotz miserabler
Qualität weltweit Anklang fand und nicht zuletzt durch seine
internationale Lizenzvergabe wohl gutes Geld in die Kassen gespült
haben dürfte, drehte er 2011 die 3 teilige Moduku Y-dan
Reihe. Hierbei handelt es sich um Neuinterpretationen us
amerikanischer Horrorklassiker, die Nakano versuchte mit
billigen Bahnhofskinocharme und allerhand Erotik aufzupeppen.
Den, meiner Meinung nach, unterhaltsamsten Teil der Reihe stellt dabei Môdoku
Y-dan: Kyûketsu! Joô-bachi!! da. Die Hauptrolle besetzte Nakano
hier abermals mit einer Dame, die sonst eher in der
Erwachsenenabteilung der Videothek anzutreffen ist: Yayoi Yanagida.
Ganz nach dem Vorbild Die Wespenfrau
(Wasp Woman, USA 1959), dreht sich auch Môdoku
Y-dan: Kyûketsu! Joô-bachi!! um eine Dame mit
Schönheitskomplexen. Diese tritt hier in Form der Office Lady Mitsuko
(Yayoi Yanagida) in Erscheinung. Ihr Problem: Sie hat sich hoffnungslos
in ihren Chef Sakamoto verguckt und will irgendwie dessen
Aufmerksamkeit erregen. Zum Glück gibt es da den fast schon
obligatorischen, verrückten Wissenschaftler. Dieser hat einen Pheromon
Zaubertrank aus der DNA der Bienenkönigin entwickelt, welchen Mitsuko
sich auch prompt bei einem Besuch in dessen Büro auf schwätzen lässt.
Als Sie dann
Abends
mal wieder in Selbstmitleid versinkt, beschließt Sie das Tränkchen
auszuprobieren. Doch dummerweise trinkt Sie nicht nur ein Fläschchen,
wie empfohlen, sondern rund ein Dutzend. Das Resultat: Am nächsten Tag
läuft ihr plötzlich jeder Mann hinterher und ringt um ihre
Aufmerksamkeit (Dabei besonders sehenswert: Ihr Chef, der
glatt versucht Sie mit einer Barbecue Party zu beeindrucken). Als Sie
dann Abends in einer Bar einen Mann kennen lernt und auch prompt mit
dem Unbekannten ins Bett
hüpft, wacht Sie am nächsten Morgen plötzlich neben seiner Leiche auf.
Mitsuko merkt schnell, das etwas mit ihr nicht stimmt. Als Sie dann
wenig später
auch noch erfahren muss, das der Professor festgenommen wurde, weil er
gefährliche, in der DNA veränderte Pheromone verkauft hat, ist ihr
schnell bewusst
das ihr Aussetzer mit dem Trank zu tun hatte.
Ungewollt mutiert Sie von nun an Nacht für Nacht vom schüchternen
Büromäuschen zum Männer verschlingenden Vamp und streift im Latex
Dessou durch die Straßen Tokios, immer auf der Suche nach neuen,
unbedarften Männern die sich auf ein tödliches Schäferstündchen mit ihr
einlassen.
Typisch Nakano: Schon in den ersten Minuten wird hier klar,
das er auch
bei dieser Produktion mal wieder Geld für nichts hatte. Wie gering das
Budget wirklich war lässt sich zwar nur schätzen, man darf aber wohl
davon ausgehen, das es umgerechnet keine 50.000 Euro gewesen sein
dürften.
Eine
Liebe zum Detail beweist der Regisseur hier außerdem mal wieder
genauso
wenig wie die
Darsteller Talent. Hauptsache schnell und billig, den Rest kriegt man
schon irgendwie zusammen gefügt. Immerhin muss man dem Film aber
anrechnen das die
Charaktere hier nicht ganz so extrem verwirrt durchs Bild laufen, wie
in vielen anderen von Nakano's filmischen Ergüssen. Auch
hebt sich die recht unbekannte Yayoi Yanagida in der Haubtrolle sehr
positiv ab von der Routine in solchen Direct-to-Video Produktionen.
Bei ihr handelt es sich tatsächlich mal nicht um ein gerade aus der
Schule
entlassenes naives Mäuschen, sondern um eine reife Frau die zudem auch
noch Klasse besitzt.
Zwar wird auch Sie
hier
mit ihrer Leistung gewiss keinen Oscar gewinnen, aber man kann ihr
nicht absprechen, das Sie über viel Charme und Charisma verfügt. Eben
Das, über was all den anderen
Pornohäschen fehlt, die sich Nakano sonst so für seine
Produktionen aussucht. So kann sich Yanagida dann auch souverän
und elegant durch den Film manövrieren, obwohl Sie bisher keine
erwähnenswerte
Erfahrung im Spielfilm Bereich besaß. Außerdem lenken ihre kurzen, aber
überzeugenden Erotikszenen
von einigen schwere Mängeln dieser Produktion ab. Denn man kann sagen
was man will, aber wie bereits erwähnt war hier wirklich Geld für
nichts da. Keine erwähnenswerten Special Effects, keine Action, kein
Spannungsaufbau. Lediglich Yanagidas Gage sowie ihr amüsantes
Bienenoutfit
samt lächerlichem Helm, dürften ein paar Yen verschlungen haben. Das
Ableben ihrer Opfer hingegen gestaltet sich nur durch Grimassen ziehen
der Akteure, was mit Negativeffekten überlegt wurde, wie man Sie heute
in jedem Standard Videoschnitt Programm findet. Da war es sicherlich
schon gut gewählt von Nakano, in den Mittelpunkt zu rücken was er
als
Einziges im Überfluß hatte: Yayoi Yanagida und ihr wohl geformter
Körper.
Am Rande fällt außerdem noch sehr positiv auf, das Nakano hier
mal komplett auf den überdrehten Slapstick Humor verzichtet hat, der
einen Großteil seines Schaffens ziert. Gleichzeitig soll das aber nicht
heißen, das der Zuschauer hier nichts zu lachen hat, denn Môdoku
Y-dan: Kyûketsu! Joô-bachi!! birgt
ein wahres Feuerwerk an mehr oder weniger unfreiwilligem Humor.
Besonders erwähnenswert
ist dabei, neben den Auftritten des durchgeknallten Professors mit
Rauschebart und verwirrten Blick, eine
Szene in der Mitsuko versucht mit Insekten Spray ihrem Leben ein Ende
zu bereiten (Wirkt ja bei Bienen, wieso also nicht auch bei ihrer
mutierten DNA?).
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Nicht zur Nacharmung
empfohlen
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Im Endeffekt gestaltet sich Môdoku
Y-dan: Kyûketsu! Joô-bachi!! also mal wieder als ein Film, den man nur Lieben
oder hassen kann. Für meinen Geschmack vermag er, aufgrund des hohen
Trash und Erotikgehaltes, jedenfalls recht gut zu unterhalten und zeigt
das Takao Nakano, nach so manchem
Fehltritt,
doch noch unterhaltsamen
Schwachsinn drehen kann, auch wenn er inhaltlich noch immer das selbe
liefert wie vor 10 Jahren.
Wer sich für den Film
interessiert, dem sei übrigens die japanische DVD ans Herz gelegt, denn
diese enthält neben der regulären 2D Version von Môdoku
Y-dan: Kyûketsu! Joô-bachi!!
tatsächlich auch eine 3D Fassung des Filmes. Qualitativ ist diese zwar
nicht
besonders herausragend, es handelt sich hier immerhin lediglich um eine
DVD Pressung, aber wer kann schon von sich behaupten einen Film von
Takao
Nakano schon in 3D gesehen zu haben?
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 04.05.2012
© Bildmaterial Albatros (Japan)
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06/10 |
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