
Ninja Jäger
Originaltitel: ...... Blood Debts
Alternativtitel: ......
Eliminator
Produktionsland und Jahr:
...... Philippinen 1984
Regie: ...... Teddy Page
Drehbuch:
Darsteller: ...... Richard
Harrison, Mike Monty, Jim Gaines u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb
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Vergesst Charles Bronson,
hier kommt Richard Harrison!!!
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Wie kaum ein anderer Film zeigt
Ninja
Jäger auf, wieso Regisseur Teddy Page und Schauspieler Richard
Harrison mittlerweile zu einem Synonym für No-Budget Trash aus den
80'ern geworden sind.
Der Film setzt mit der Vergewaltigung
und Ermordung von Richard Harrison Filmtochter ein, die kurz zuvor
noch mit ihrem Freund im Park ein idyllisches Picknick genoß. Er
selbst, der dieses Mal auf den Namen Mark hört und (natürlich)
Vietnam Veteran ist, muss noch mit ansehen wie Sie, um Hilfe
schreiend, erschoßen wird ehe ihn selbst ein
Streifschuß am Kopf trifft und er zu Boden geht. Wenige Monate später
kehrt Mark jedoch als Ein-Mann-Armee zurück auf die Straßen der
Großstadt und starten einen unerbittlichen Rachefeldzug, bei dem
wirklich Alles über den Haufen geknallt wird, was ihm vor die Knarre
läuft.
Die Polizei tappt bei der Mordserie
natürlich wieder mal im Dunkeln, wobei Sie sich eigentlich auch
wenig an der Arbeit des Rächers stört, viel mehr wird Sie sogar als
angenehm empfunden da Sie auch einen drastischen Rückgang der
Kriminalität zur Folge hat. Dumm nur für Mark, das ausgerechnet der
korrupte Bulle Peter (Jim Gaines) hinter sein geheimes Doppelleben
kommt. Zusammen mit dem Syndikats Boss Bill (Mike Monty) beschließt
dieser kurzerhand Mark's Frau zu entführen um so die Dienste des
Rächers kostenlos in Anspruch nehmen zu können. Wer allerdings
schon mal einen Film aus der berüchtigten philippinischen ''Silver
Star'' Schmiede gesehen hat, kann dabei sicherlich erahnen, dass das
Alles auch hier mal wieder lediglich ein an den Harren herbei
gezogener Vorwand ist, um allerhand lachhafte Baller und Prügelszenen
aneinander reihen zu können.
„Was
habe ich euch denn getan?“
„Da musst Du unseren Boss fragen!“
Das man es bei Ninja Jäger mit einer
ganz harten Granate zu tun hat, merkt man schon in den ersten
Minuten. Allerdings wird der Film dabei nicht etwa gekrönt durch die
unsagbar schlechten Schauspieler oder die nicht minder miesen
Effekte, sondern durch die deutsche Synchronisation. Hierbei werden
Richard Harrisons markige Onlineliner nur nicht zu echten
Schenkelklopfern umgedichtet, sondern man hat ihn auch kurzerhand zum
''Ninja Jäger'' synchronisiert. Das es dabei hier eigentlich keine
Ninja gibt sondern lediglich 1 - 2 schwarz maskierte Amateurkriminelle,
störte den deutschen Verleih Toppic in den 80'er Jahren dabei recht
wenig.
„Dich
habe ich schon erwartet, Du
Möchtergern-Ninja!“
Ja, hier vergeht wirklich keine
Minute,
ohne das einem das Lachen die Tränen in die Augen treibt.
Das die Geschichte dabei wie ein
Flickenteppich zusammen gezimmert ist, passt dabei nur allzu gut ins
Bild, genauso wie das Unvermögen der Akteure vor und hinter der Kamera.
In ein Interview
für das Buch Gods in Spandex* erzählte
Hauptdarsteller Richard Harrison über den Film: „Ich bezweifle das
es jemals irgendwelche Drehgenehmigungen gab – für Ninja Jäger
oder irgendeinen anderen Filipino Film, in dem ich mitwirkte. Die
Dreharbeiten dauerten 3 oder 4 Wochen und fanden niemals in Studios
statt. Alle Dreharbeiten wurden an Originalschauplätzen getätigt,
oftmals nicht gerade unter den besten Bedingungen.“ …...“Ich
weiss nicht, wie groß das Budget der Filipino Filme genau war, aber
es war nicht viel. Es gab nicht mal ein komplettes Drehbuch, als ich
ankam. So wurden viele Filme
einfach vor
Ort improvisiert und wirken
entsprechend amateurhaft.“
Anhand dieser Beschreibung kann man
sicherlich schon erahnen, was Regisseur Teddy Page in Ninja Jäger
auf den Zuschauer los lässt. Hier wird es wirklich zu keiner Sekunde
langweilig, entweder wird wild in der Gegend herum geballert,
sinnfreie Einzeiler gerissen und fleißig bei Vorbildern wie Ein Mann sieht Rot (Death Wish, USA 1984)
und Dirty Harry (Dirty Harry, USA
1971) geklaut, natürlich ohne auch nur annähernd an deren
Qualitäten heran zu kommen.
Kurzum: Hier lohnt es sich wirklich,
den alten Videorekorder wieder heraus zu krammen und noch mal in die
Anschaffung einer Videokassette zu investieren, den bisher hat sich
weltweit noch kein Verleih getraut Ninja
Jäger auf DVD oder gar Blu-Ray zu veröffentlichen. Ein absolutes
Meisterstück des nutzlosen und dämlichen Trashfilms und garantiert
in keiner gut sortierten Videothek zu finden!
*Anmerkung: Gods in
Spandex von Suzanne Donahue und Mikael Sovijäri erschien 2007 im
finnischen Verlag Succubus Press. Die hier zitierten Interviewzeilen
wurden frei aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 08.12.2014
© Bildmaterial Toppic (Deutschland)
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09/10 |
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