
Yôjo
densetsu seirên XX: Mashô no
yokubô
Originaltitel:
......
妖女伝説
セイレーンXX
~魔性の欲望~
Rômaji:
...... Yôjo
densetsu seirên XX: Mashô no
yokubô
Alternativtitel:
......
Siren XX: Devilish Desire
Produktionsland und Jahr:
...... Japan 2009
Regie: ...... Futoshi Okamoto
Drehbuch:
...... Ken'ichi Takashima
Darsteller:
...... Nana
Nanaumi, Shijimi, Yasunari Kubota
u.a.
Links: ......
OFDb, Offizielle
Website
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Gute
Unterhaltung kann so günstig sein...
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Auch
wenn die mittlerweile 8 Teile
umfassende Yôjo densetsu seirên
Reihe außerhalb Japans weitgehend
unbekannt ist, stellt Sie aber sogleich eine der wohl profitabelsten
Filmreihen der japanischen Filmwirtschaft da. Dies liegt dabei nicht
etwa an außerordentlich großen Einspielergebnissen an den
Kinokassen, denn keiner der Filme hat jemals eine offizielle
Kinoauswertung erfahren, sondern viel mehr an der Tatsache, das man
hier aus eigentlich Nichts Geld gemacht hat. Abgesehen vom ersten Teil,
bei dem man sich noch halbwegs Mühe gegeben hatte, wurden alle Filme
wurden in
Rekordzeit abgedreht, wobei die meisten Szenen nur in einer Aufnahme
gefilmt wurden, die ohnehin schon spärlich gesäten Spezialeffekte
wurden stets so kostengünstig inszeniert, das es selbst den in den USA
beheimateten Asylum Studio die Schamesröte ins Gesicht treiben
dürfte und dazu passend wurde nahezu das gesamte Personal aus
Amateurkreisen heraus rekrutiert. Aber dennoch verfügen die Filme
gerade wegen ihrer Machart über einen äußerst eigenwilligen Reiz,
welchen auch ich zugegebener Maßen verfallen bin.
Nachdem
Hideo Jôjo 2008 mit Yôjo
densetsu seirên X: Mashô no yûwaku den wohl erfolgreichsten Teil
der gesamten Reihe schuf, entschied man sich im nächsten Film zwar
der Linie Treue zu bleiben und mit dem nun mehr 7 Teil Beitrag zur
Yôjo densetsu seirên Serie eine komplett eigenständige Geschichte
abzuliefern, jedoch nicht ohne sich inhaltlich deutlich am
erfolgreichen Vorgänger zu orientieren. So handelt auch Yôjo
densetsu seirên XX: Mashô no yokubô von einem weiblichen
Wassergeist, welcher sich von männlicher Lebenskraft ernährt und in
einem abgelegenen See haust.
Der männliche Hauptprotagonist
innerhalb der Geschichte hört auf den Namen Keisuke (Yasunari Kobota) und verliebt
sich als zarter Teenager in seine Klassenkameradin Fumi Matoya (Verkörpert von AV Idol Nana Nanaumi). Doch nicht
nur er, sondern auch seine Mitschüler und sogar ihr Klassenlehrer
sind ihrem geradezu verzaubernden Charme verfallen. Als Fumi eines Tages spurlos
verschwindet und Keisuke nur ihr Handy am abgelegenen Kagamiike See
findet, geht er davon aus, das Sie sich umgebracht hat.
Einige Jahre später, nachdem er nach
seinem High School Abschluß nach Tokio geflüchtet war, kehrt
Keisuke nun als junger Mann in seine Heimat zurück. Unfähig seine
große Liebe über all die Jahre zu vergessen, sucht er direkt nach
seiner Ankunft die Stelle am Kagamiike auf, an welcher er einst
Fumio's Handy fand. Hier plant er nun, ihr mit einem Schuß aus einer
mitgebrachten Pistole in den Tod zu folgen. Überraschend wird er bei
seinem Vorhaben jedoch von seinem Bruder Tatsumi aufgehalten, welcher
gerade mit seinem besten Freund und Geschäftspartner am See
unterwegs ist, um dessen Wasser in Kanister ab zufüllen. Erfreut
nehmen die Beiden Keisuke sofort bei sich Zuhause auf und weihen ihn
in ihren aberwitzigen Plan ein, das Wasser des Kagamiike als
magisches Allheilmittel über das Internet zu verkaufen (Was
erstaunlicher Weise auch sehr erfolgreich gelingt).
Gerade als Keisuke an Tatsumi's Seite beginnt neuen Lebensmut zu schöpfen, kreuzen Sie am Kagamiike den
Weg des Männer verschlingenden Wassergeistes Seirên, dessen Äußeres
Fumi bis auf's Haar gleicht...

Weder Feuer noch Messer und erst recht keine Kopfschüße konnen Seirên (Nana Nanaumi) stoppen,
wenn Sie etwas zwischen die Beine braucht...
Wie bereits Eingangs erwähnt, ist
auch
Yôjo densetsu seirên XX: Mashô no yokubô mit geradezu
überragenden Minimalismus inszeniert. Überraschend ist hier aber,
das sich gerade dieser Minimalismus tatsächlich positiv bemerkbar
macht. Denn die vielen Szenen des täglichen Lebens unserer
Protagonisten im ländlichen Japan wirken in ihrer Kargheit wirklich
authentisch und versprühen eine exzentrische Art der Schönheit,
wie man Sie in höher budgetierten Filmen kaum zu finden vermag.
Hinzu kommt auch noch die herrlich beknackte Idee mit dem
Zauberwasser, welche man aus der trüben Brühe des Kagamiike Sees
gewinnt. Ein wunderbar schräger Einfall, welcher zudem endlich mal
eine andere Herangehensweise bietet, als die sonst immer sehr
präsente ''Wer hat die Leute umgebracht'' Thematik der anderen Teile
der Reihe. Abgesehen von den beiden Pornodarstellerinnen Nana Nanaumi
und die hier als Akane Michida agierende Shijimi, sind die
agierenden Schauspieler natürlich mal wieder überwiegend aus dem Amateur
Milieu rekrutiert und weitgehend unbekannt. Irgendwie fügt sich aber
deren eindimensionale Verkörperung ihrer Rollen erstaunlich
harmonisch in die blasse Charakterzeichnung ein. Dadurch schafft es
Regisseur Futoshi Okamoto nämlich mehr oder weniger geschickt die
Konzentration des Zuschauers voll und ganz auf die Sexeinlagen zu
fixieren. Diese sind mit 4 Stück über eine Laufzeit von rund 78
Minuten zwar nicht unbedingt zahlreich, aber dafür kann man bei
ihnen von den glaubwürdigsten wie auch Zeige freudigsten unter allen
8 Yôjo densetsu seirên Filmen sprechen. Besonders Nana Nanaumi,
welche mittlerweile den Horizontalfilmen abgeschworen hat und eine
Karriere im Musikgeschäft verfolgt, brilliert in ihre Rolle. Ohne zu
zögern kann man Sie angesichts ihrer Leistung als bisher beste
Darstellerin des Männer verzerrenden Fabelwesens Seirên bezeichnen.
Dies liegt nicht etwa daran, das Sie die personifizierte Verkörperung
der Wollust, wie ihre Vorgängerin Yuma Asami (Hauptdarstellerin in
Yôjo densetsu seirên X: Mashô no yûwaku, Japan 2008) wäre, auch
ist Sie nicht von solch graziler Schönheit wie Makiko Ueno
(Hauptdarstellerin in Yôjo densetsu seirên 2, Japan 1994),
sondern
viel mehr geht Sie leidenschaftlich in ihrer Rolle auf und durchbohrt
ihre Opfer wie auch den Zuschauer permanent mit einem geradezu
fesselnd hypnotischen wie auch heimtückischen Blick. Nicht zuletzt
durch die kalte, unnahbare Aura, welche Sie ihrer Rolle verpasst, kann
man Nana Nanaumi sozusagen als die Verkörperung des Begriffes Femme
Fatale bezeichnen.
Zudem ist es auch herrlich amüsant wenn Sie wie ein durchgeknallter
Serienmörder aus irgendeinem Hinterwäldler Slasherfilm Film das
Gelände rund um den See durchstreift, stets stilsicher in ihr
weißen Leinentuch gehüllt und an den Füßen mit weißen Lack Pumps
ausgestattet, und auf der Suche nach neuen Opfern denen Sie
sprichwörtlich das Hirn raus vögeln kann.
Wie aber eigentlich jeder Teil der
Reihe, hat leider auch Yôjo densetsu seirên XX: Mashô no yokubô
mit einigen Schwächen zu kämpfen. Zu finden sind diese vor allem in
den letzten 30 Minuten, denn nachdem der Film rund 60 Minuten lang
wunderbar unterhalten hat, sackt er auf einmal drastisch ab. Irgendwie
verspürten Drehbuchautor Ken'ich Takashima und Regisseur Futoshi
Okamoto scheinbar einen inneren Drang den Film in höhere Sphären zu
heben. So wurde kurzerhand in den letzten Minuten noch mal schnell
eine tragische Liebesgeschichte integriert, inklusive romantischen
Wunderkerzen anzünden bei Mondschein. Leider wirkt dieser abrupte
Richtungswechsel innerhalb der Geschichte völlig an den Haaren
herbei gezogen und aufgezwungen. Hätten Drehbuchautor und Regisseur
hier ihren Drang nach Selbstverwirklichung etwas gezügelt und sich
stattdessen vielleicht mehr am Aufbau des Vorgängers von Hideo Jojô
orientiert, dessen Stärke ja vor allem in seiner Gradlinigen und
Konsequenten Umsetzung der Geschichte liegt, hätte Yôjo densetsu
seirên XX: Mashô no yokubô problemlos zum besten Teil innerhalb
der Reihe avancieren können.
Schade... So bietet der Film aber
trotzdem noch immer mit Nana Nanaumi eine hinreißend
leidenschaftliche Hauptdarstellerin, einige sehr gelungene Sexszenen
sowie zwar anspruchslose aber immerhin amüsante 78 Minuten.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 10.07.2016
© Bildmaterial Takeshobo (Japan)
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