Es gibt Filme, die sind lediglich auf die Darbietung einer Person ausgelegt. Zu dieser Kategorie kann sich auch Eitoku Kawamura's Shin supai gâru daisakusen zählen, nährt er sich doch beinahe komplett von Akiho Yoshizawa's Präsenz. Und dabei spielt Sie in dem Film noch nicht einmal die Hauptrolle, sondern die der bösen Schurkin ''Gold Lady'', eine so geheimnisvoll wie bösartige Dame im engen Goldfarbenden Body. Diese macht sich zu Beginn des Filmes über einen armen Fischer her und saugt ihm beim Geschlechtsverkehr sämtliches Leben aus seinen Körper, was ihn zu einer Mumie zusammen schrumpeln lässt. Dieser Vorfall ruft nun das Spy Girls Trio auf den Plan, Japan's Spezialeinheit wenn es mal richtig brenzlig wird. Nach kurzer Lagebesprechung will Spy Girl Nr. 5, Saki, allerdings erst mal ihren Onkel im Zentrum für Weltraumforschung besuchen. Dummerweise, ist aber eben gerade jener Herr auch das Ziel unserer Gold Lady, welche ihn kurzerhand entführt um an seine geheimen Forschungsergebnisse zu gelangen. Klar, das die Spy Girl ihr das nicht so einfach durchgehen lassen können, und so beginnt man auch sofort planlos in minimaler Bekleidung durch die Gegend zu laufen und Informationen zu sammeln, während der arme Onkel von der hübschen Übeltäterin in deren Keller ausgepeitscht wird.

Oh je, selbst als Jemand der bisher dachte er hätte schon Alles gesehen, wird man von dem schauspielerischen Können der 3 Titel gebenden Spy Girls noch überrumpelt. Das Trio, bestehend aus einer Volleyballspielerin die sich knapp bekleidet beim Sport leidenschaftlich gerne von irgendwelchen merkwürdigen Gestalten filmen lässt, Eine Maid die in Akihabara schräge Typen mit der Nuckelflasche füttert und ein Gravure Idol das nicht minder besessen von irgendwelchen merkwürdigen Männern angeglotzt wird, liefert hier wirklich eine derartig lausige Darbietung ab das einen plötzlich selbst ein Jean Claude Van Damme in Filmen wie Bloodsport und Kickboxer Oscar verdächtig vorkommt. Das man dann auch noch ausgerechnet versuchte den Film als Antrieb für die Musikkarriere der Damen zu benutzen, indem man u.a. das Werk mit einem Musikvideo abschließt und parallel zur DVD auch gleich noch ein Spy Girls Musikalbum veröffentlichte, macht das Alles hier nur noch um so abstrakter.

Akiho Yoshizawa's hypnotisierender Achselschweiß, nicht nur eine zum Brüllen komische Szene, sondern gleichzeitig aus das absolute Highlight des Filmes

Aber glücklicher Weise, und hier kann man wirklich von Glück reden, war man so Weise AV-Idol Akiho Yoshizawa als weitere Stütze für den Film mit an Bord zu holen. Im Vergleich mit den anderen Spy Girls Trio ist zwar auch ihr schauspielerisches Vermögen nicht wirklich überzeugend, jedoch verleiht Sie Shin supai gâru daisakusen mit ihrer völlig überzogenen Darbietung Charme und (Nicht immer unbedingt freiwilligen) Witz. Erwähnenswert wären da in etwa ein ziemlich schräges Martial-Arts Duell zwischen ihr und Hauptdarstellerin Sawa Hashimoto sowie eine Szene in welchen Sie ohne weitere Erklärungen einen Mann auf einem Hochhausdach fesselt um ihn dann den Finger in den Po zu stecken(!). Auch schafft Sie es dem Film eine wirklich knackige Erotiknote zu verleihen, wobei ihre schon obligatorische Sexszene natürlich nicht fehlen darf, bei der Sie ihren Partner mit ihren Achselschweiß hörig macht (!).

Wenn man sich einige Kritiken aus Japan durchliest, ist wohl auch in erster Linie Akiho Yoshizawa zu verdanken, das sich der Film in Japan recht gut verkaufte. Sogar so gut, das man etwas später noch eine Fortsetzung nachschob in welchen es allerdings Laserpistolen und Vampir-Zombie Hybriden anstatt Yoshizawa als Gegenspieler der 3 Heldinnen gibt. Zudem sucht man die erotische Note des Originals dort vergebens. Schade, denn eben diese Note ist es, welche die recht eigenwillige Kombination von Komödie, Science-Fiction, Gravure Idol Video und Musikclip in Shin supai gâru daisakusen vom totalen Langeweile Desaster doch noch hin zum amüsanten C-Film rettet.

© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 12.06.2015
© Bildmaterial Movie Planet (Japan)

04/10