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Stray Cat Rock: Wild Jumbo


Originaltitel: ...... 野良猫ロック ワイルドジャンボ

Rômaji: ...... Nara-neko rokku: Wairudo janbo

Alternativtitel:

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 1970

Regie: ...... Toshiya Fujita

Drehbuch: ...... Hideichi Nagahara

Darsteller: ...... Meiko Kaji, Bunjaku Han, Tatsuya Fuji u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb



Weniger Motorräder und Mädchen Gangs, dafür mehr Komödie


Nach dem wirklich unterhaltsamen Stray Cat Rock: Delinquent Girl Boss war meine Spannung auf den Nachfolger natürlich groß. Zu meiner Überraschung lieferte Toshiya Fujita jedoch mit Stray Cat Rock: Wild Jumbo alles andere als eine Fortsetzung ab. Viel mehr ist es ein komplett eigenständiger Film ohne jeglichen Bezug zum ersten Teil geworden. Ja, die beiden Filmen lassen sich sogar noch nicht einmal eindeutig in das selbe Genre einordnen.
Anstatt einer Mädchen Gang steht in Stray Cat Rock: Wild Jumbo eine Gruppe Jugendlicher im Mittelpunkt. C-Ko, Ganishin, Taki, Jirô und Debo haben keinen Bock zu Arbeiten und sind der konservativen japanischen Gesellschaft überdrüssig. Lieber bestreiten Sie ihren Lebensunterhalt mitstraycatrock2 kleinen Gaunereien und verbringen die Zeit damit sich zu Betrinken, Gras zu rauchen und sich mit der Seibukai Bande, eine Gruppe halbstarker Möchtegern Gangster aus reichem Hause, zu bekriegen. Als Taki ein Verhältnis mit der mysteriösen Asako anfängt und der verrückte Debo eine Kiste mit Waffen ausgräbt, überredet das Mädchen die Gruppe zum scheinbaren Coup ihres Lebens. Mit den Waffen und einen Narrensicheren Plan soll der Geldtransporter der Shinkyo Gakkai ausgeraubt werden, einer undurchschaubaren Sekte, mit dessen Guru Asako angeblich seit längerem eine Affäre hat. Das jedoch nicht Alles so läuft wie geplant, kann man sich dabei aber sicherlich schon denken...

Stray Cat Rock: Delinquent Girl Boss lief recht erfolgreich an den japanischen Kinokassen und bescherte den Produzenten Nikkatsu einen angenehmen Geldregen. Klar, das die Kuh in so einem Fall natürlich noch weiter gemolken werden musste. Und so schickte man kurzerhand 4, im Eilverfahren abgedrehte, Fortsetzungen hinterher. Den Zusammenhang in der Reihe sah man dabei jedoch recht locker und so stellt jeder Film eine in sich selbst abgeschlossene Geschichte da. Während Thematik und Schwerpunkte zwischen den einzelnen Filmen immer wieder variierten, konnte man bei den Dreharbeiten aber immerhin stets auf die selben Darsteller zurück greifen. Lediglich Akiko Wada hatte nach dem ersten Teil genug und war nicht mehr mit von der Partie. Wer allerdings die Nikkatsu Studios kennt, der weiß das so etwas noch lange kein Hindernis für die Leute darstellte. So kam es dann auch, das man kurzerhand ein paar Szenen aus dem Vorgänger in Stray Cat Rock: Wild Jumbo mit rein schnitt, um mit dem Namen der populären Sängerin werben zu können.
Die Fortsetzung an sich hat Regisseur Toshiya Fujita, der wenige Jahre später mit Lady Snowblood (Shurayukihime, Japan 1973) einen Kultfilm für die Ewigkeit schuf, vom Krawallkino ins komödiantische gedreht. Zu weiten Teilen albern sich die Protagonisten hier nur so durch den Film, indem man etwa mit heruntergelassener Hose den Strand entlang fährt. Einige Einfälle sind auch dabei recht amüsant geraten, wie etwa Debo's planlose Schatzsuche oder das Abziehen eines US Touristen Pärchens. Zum größten Teil langweilt allerdings die daraus entstehende, völlig Strukturlose Geschichte. Erst in der letzten halben Stunde kommt der Film richtig in Fahrt, als man beschließt den Geldtransporter auszurauben. Nicht zuletzt da dabei natürlich Alles schief geht, rettet diese Kehrtwende Stray Cat Rock: Wild Jumbo davor, völlig in die Belanglosigkeit überzugehen.
Mit ihrem überzogenen Spiel machen zudem die Darsteller ihren Job recht gut und sind in ihren Rollenstraycatrock2 sehr passend besetzt. Fans von Meiko Kaji, durch deren Präsenz sich die Stray Cat Rock Reihe bekanntlicher Weise auch heute noch eines Fankreises sicher sein kann, kommen hier allerdings weit weniger auf ihre Kosten als wie bei anderen Teilen der Reihe. In ihrer Rolle als C-Ko wurde Sie von Regisseur Fujita stark in die Passivität gedrängt, um ihren männlichen Kollegen Tatsuya Fuji (Ganishin) und Takeo Chii (Taki) mehr Spielraum einzuräumen.
Wie auch im Vorgänger, wird außerdem der Musik wieder viel Aufmerksamkeit gewidmet, was den Film, in Kombination mit den wunderbar farbenprächtigen Bildkompositionen, nicht nur ungemein aufwärtet sondern ebenso zur Zeitreise zurück in die 70'er werden lässt.
Zusammenfassend kann man also sagen das Stray Cat Rock: Wild Jumbo, auch wenn er sicherlich nicht den Höhepunkt der Reihe markiert und deutlich hinter dem ersten Teil zurück bleibt, einen kurzweiligen, amüsanten wie auch unbeschwerten Zeitvertreib darstellt.


© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 22.11.2014
© Bildmaterial Arrow Films (Großbritannien)


bewertung06/10


 
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