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Regisseur Kiyoshi Kurosawa ist ja in erster Linie bekannt für seine Tätigkeit im J-Horror Bereich, wo er mit Werken wie Pulse (Kairo, 2001) echte Highlights des Genres schuf. Das er aber auch anders kann, beweist er eindrucksvoll mit dem 2008 entstandenen Tokyo Sonata. Im Mittelpunkt des Filmes steht die Familie Sasaki. Als Vater
Ryûhei an seinem Arbeitsplatz von einer billigeren, chinesischen Kraft
ersetzt wird und somit seine Arbeit verliert, schämt er sich zu sehr um
es seiner Familie mitzuteilen. Statt dessen spielt er seiner Frau
Megumi die Illusion einer heilen Welt vor und verbringt die Tage auf
den Straßen Tokyos. Doch spätestens als ein ebenfalls arbeitsloser
Freund sich mit seiner
Frau umbringt, da er sich unfähig sieht die Situation zu meistern,
beginnt Ryûhei umzudenken. Doch seine Frau hat mittlerweile den Braten
gerochen und fühlt sich zunehmend unwohl in ihrer Rolle als Hausfrau. Bei all dem Drama innerhalb der Geschichte, driftet Regisseur
Kiyoshi Kurosawa aber niemals in Richtung düsteres Sozialdramas ab,
sondern lockert das Geschehen immer wieder durch Herzlichkeit und
Heiterkeit auf. Einige seiner Späße steuern dabei den Film schon leicht
in Richtung des Komödiantischen. Aber dies tut dem Film sichtlich gut
und gibt Tokyo Sonata einen hohen, amüsanten
Unterhaltungswert, welcher sich ideal dem dramatischen Teil anpasst. Für mich stellt Tokyo Sonata eindeutig einen der besten japanischen Filme des neuen Jahrtausends da, auch wenn er im letzten Drittel zu schwächeln anfängt und mit einigen Längen zu kämpfen hat. Aber irgendwie brauch ja auch jeder Film seine Ecken und Kanten.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 28.11.2012
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