
Tokyo Sonata
Originaltitel: ...... トウキョウソナタ
Rômaji: ......
Tôkyô sonata
Alternativtitel:
Produktionsland und Jahr:
...... Japan 2008
Regie: ...... Kiyoshi
Kurosawa
Drehbuch:
...... Kiyoshi
Kurosawa, Sachiko Tanaka
Darsteller: ...... Haruka
Igawa, Inowaki Kai, Teruyuki Kagawa u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb
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Ein Blick hinter die hübsche
Fassade der japanischen Gesellschaft
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Regisseur Kiyoshi Kurosawa ist ja in erster
Linie
bekannt für seine Tätigkeit im J-Horror Bereich, wo er mit Werken wie Pulse
(Kairo, 2001) echte Highlights des Genres schuf. Das er aber auch
anders kann, beweist er eindrucksvoll mit dem 2008 entstandenen Tokyo
Sonata.
Im Mittelpunkt des Filmes steht die Familie Sasaki. Als Vater
Ryûhei an seinem Arbeitsplatz von einer billigeren, chinesischen Kraft
ersetzt wird und somit seine Arbeit verliert, schämt er sich zu sehr um
es seiner Familie mitzuteilen. Statt dessen spielt er seiner Frau
Megumi die Illusion einer heilen Welt vor und verbringt die Tage auf
den Straßen Tokyos. Doch spätestens als ein ebenfalls arbeitsloser
Freund sich mit seiner
Frau umbringt, da er sich unfähig sieht die Situation zu meistern,
beginnt Ryûhei umzudenken. Doch seine Frau hat mittlerweile den Braten
gerochen und fühlt sich zunehmend unwohl in ihrer Rolle als Hausfrau.
Die Strukturen in der ehemals glücklichen Familie zerbrechen immer mehr
und als der älteste Sohn, Takashi, beschließt der US Army beizutreten,
kommt es zum Eklat mit dem Vater. Aber auch mit dem jüngsten Sohn Kenji
liegt dieser bald im Clinch, da jener beschließt Piano Unterricht zu
nehmen.
Am Ende, als die Strukturen völlig zu zerbrechen scheinen, macht sich
schließlich jede der Figuren auf um ein neues Leben zu beginnen. Jedoch
steht am Ende der Reise jedes Einzelnen lediglich die Erkenntnis, das
die Familie ein Band ist, welches für ewig hält.
Bei all dem Drama innerhalb der Geschichte, driftet Regisseur
Kiyoshi Kurosawa aber niemals in Richtung düsteres Sozialdramas ab,
sondern lockert das Geschehen immer wieder durch Herzlichkeit und
Heiterkeit auf. Einige seiner Späße steuern dabei den Film schon leicht
in Richtung des Komödiantischen. Aber dies tut dem Film sichtlich gut
und gibt Tokyo Sonata einen hohen, amüsanten
Unterhaltungswert, welcher sich ideal dem dramatischen Teil anpasst.
Abgerundet wird das Werk dann noch durch die erstklassige Arbeit von
Kamerafrau Akiko Ashizawa, welche den Film geradezu vorzüglich
fotografierte und das urbane Leben in der Betonwüste Tokios teilweise
in geradezu meditativen Bilder eingefangen hat.
Für mich stellt Tokyo Sonata eindeutig einen der
besten
japanischen Filme des neuen Jahrtausends da, auch wenn er im letzten
Drittel zu schwächeln anfängt und mit einigen Längen zu kämpfen hat.
Aber irgendwie brauch ja auch jeder Film seine Ecken und Kanten.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 28.11.2012
© Bildmaterial EUREKA! (Großbritanien)
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09/10 |
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