
U 4000 - Panik unter dem Ozean
Originaltitel: ...... 緯度0大作戦
Rômaji: ......
Ido zero
daisakusen
Alternativtitel: ...... Latitude Zero
Produktionsland und Jahr:
...... Japan, USA 1967
Regie: ...... Ishirô
Honda
Drehbuch:
...... Shin'ichi Sekizawa
Darsteller: ...... Joseph
Cotten, Cesar Romero, Akira Takarada u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb
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Eine japanische
Pop-Phantasmagorie. Jules Vernes Kapitän Nemo und H.G. Wells
Dr. Moreau treten gegeneinander an, in einer bunten 60er Jahre
Spielzeuglandschaft...
(Zitat
aus Jörg Buttgereit's Buch Japan die Monsterinsel)
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Mit U
4000 – Panik unter dem Ozean, wagten sich die japanischen Toho
Studios erstmals an eine umfangreiche japanisch amerikanische
Co-Produktion in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Don Sharp. Da sich
die Toho Fantasystreifen seiner Zeit international wirklich erstklassig
verkaufen ließen, manch einer bezeichnet die 60'er und 70'er Jahre
sogar
als Glanzzeit des japanischen Kinos, besetzte man auch die Hauptrollen
mit international (mehr oder weniger) bekannten Gesichtern. Am
bekanntesten dürften dabei wohl Joseph Cotten (Citizen Kane, USA
1941) und Cesar Romero (Batman hält die Welt in Atem/ Batman
the Movie, USA 1966) sein. Der Film, welcher auf einer Radioshow
aus der Feder von Ted Sherdeman
basiert, drohte kurzzeitig allerdings gerade wegen der Co-Produktion
für die Toho Studios zu einem Desaster zu werden. Denn mit Don Sharp
hatten Sie sich einen nicht gerade vertrauenswürdigen Partner an Land
gezogen. Gerade als die Produktion anlief, zog Sharp sich komplett
zurück und es stellte sich auch noch heraus, das sämtliche von ihm
ausgestellten Checks nicht gedeckt waren. Nur mit viel
Verhandlungsgeschick und großen Bemühungen seitens der Toho konnte der
Film schließlich doch noch zum Erfolg gebracht werden.
Der von Altmeister Ishirô Honda inszenierte Film startet
dokumentationsähnlich mit dem Forschungsschiff Fuji, welches sich
aufgemacht hat um östlich von Neu Guinea, direkt am Äquator, einen
Strom zu untersuchen. Vor Ort lässt man ein kleines U-Boot hinab in die
Tiefen des Ozeanes, um die Gegend zu erkunden. Doch die international
bemannte Kapsel wird beim Ausbruch eines Unterwasser Vulkans vom
Mutterschiff getrennt. Sich des sicheren Todes gewiss, wachen die 3
Besatzungsmitglieder völlig
überraschend an Bord des U-Bootes Alpha
wieder auf. Der Kaptain des
Bootes, Mc Kenzie, welcher von sich selbst behauptet 200 Jahre alt zu
sein, nimmt die 3 schließlich mit in eine Unterwasser Stadt. Hier
residieren Menschen aus den verschiedensten Nationen, die sich eine
Gesellschaft frei von Neid, Gier und Krieg geschaffen haben und hier
frei von jeglichen politischen Einflüssen leben. Doch das ist noch
nicht Alles, denn die Technologie hier ist der an der Erdoberfläche
weit überlegen. Bestes Beispiel dafür ist Kaptain McKenzies U-Boot
Alpha, welches mit allerhand Spielereien ausgestattet ist. Neben den
Möglichkeiten von sich ein Hologramm zu projizieren und Sachen
einzufrieren, kann es sogar noch fliegen. Doch es gibt auch Neider
dieser Gesellschaft, wie Malic, ein
Verstoßener Forscher welcher auf der Insel Blood Rock residiert und
immer wieder versucht an die Technologie der geheimen Stadt zu
gelangen. Unterstützt wird er dabei unter anderem von seiner Gattin
Lucretia, welche im ständigen Kampf mit Kroiga, Kommandantin von Malics
eigenem Super U-Boot U 4000, um dessen Gunst steht. Als McKenzies alter
Rivale schließlich einen berühmten, japanischen
Wissenschaftler samt dessen Tochter entführt, rückt die Alpha mitsamt
den 3 Neulingen zu einer Rettungsmission aus. Auf Blood Rock angekommen
findet U 4000 – Panik unter dem Ozean
dann auch seinen absoluten Höhepunkt. Hier müssen die Helden sich mit
mutierten Riesenratten, amüsant lächerlich dargestellt von auf den
Beinen kriechenden Männern in Kostümen, rumschlagen und durch die
Gegend fliegende Fledermaus-Mutanten abschießen. Zum Glück hat man
allerhand Spielzeug zur Seite, wie etwa hoch moderne Schutzanzüge die
Laser, Gas und sogar einen Feuerstrahl beherbergen oder
Raketenrucksäcke.
Hier
darf man wohl zu recht behaupten, das dabei selbst ein James Bond Grün
vor Neid werden würde. Richtig lächerlich wird es dann allerdings als
Malics Supermonster, ein riesiger geflügelter Löwe mit dem Gehirn von
Kroiga, in Erscheinung tritt. Wie sollte es auch anders sein, wird der
Löwe vor und nach seiner Umwandlung von einem Mann im Kostüm gespielt.
Aber eben jenes erinnert mehr an ein Maskottchen aus einem
Vergnügungspark als einen echten Löwen und dürfte selbst im Kino der
60'er ziemlich billig gewirkt haben. Hinzu kommt dabei auch noch, das
der Darsteller im Löwenkostüm sichtbar auf seinen Beinen herum
kriecht... Was man sich dabei gedacht hat, das können wohl selbst die
Toho Studios nicht beantworten.
Was am Ende bleibt ist ein Film, der zwar mit seiner
liebevollen Ausstattung und seinen bunten Bildern zu beeindrucken
vermag, der aber auch sehr schnell seine Schwächen offenbart. So
dürften etwa selbst eingefleischt Fans mit den Längen von U 4000 –
Panik unter dem Ozean zu kämpfen haben. Auch die konsequente
Aktionarmut fällt im Gesamteindruck nicht gerade positiv auf.
Dennoch ist der Film deutlich unterhaltsamer als der wenige Jahre
zuvor, ebenfalls von Honda inszenierte, U 2000 – Tauchfahrt des
Grauens (Kaitei gunkan , 1963) der über eine ähnliche Thematik
verfügt.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 26.05.2012
© Bildmaterial Anolis (Deutschland)
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06/10 |
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