
Yakuza Apocalypse - The Great War of the Underworld
Originaltitel:
...... 極道大戦争
Rômaji:
...... Gokudô daisensô
Alternativtitel:
......
Yakuza Apocalypse
Produktionsland und Jahr:
...... Japan 2015
Regie:
...... Takashi Miike
Drehbuch:
...... Yoshitaka Yamaguchi
Darsteller:
...... Hayato Ishihara, Shô Aoyagi, Yoshiki
Arizono,
Denden, Yayan Ruhian u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb
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„Wer
deinen rechten Fuß zerquetscht,
dem halte auch den Linken hin.“
Filmzitat
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Yakuza Vampire, Männer die in
einem
Kellerverließ einen Strickclub betreiben, ein Typ im Froschkostüm
als Bote der Apokalypse und das in Bildern, die in Unmengen an roten
Lebenssaft getränkt sind. Ja, Takashi Miike ist zurück gekehrt zu
eben jenen filmischen Wahnsinn, mit dem er einst berühmt berüchtigt
wurde.
Im Mittelpunkt des Filmes steht
der
junge Kageyama, seines Zeichens Yakuza Lehrling und Liebling seines
Bosses Kamiura. Dieser wird von seinen Feinden für seine
Kompromisslosigkeit genauso gefürchtet, wie er von den anständigen
Bürgern in seinem Revier für seine Großzügigkeit verehrt wird.
Als jedoch plötzlich ein paar schräge
Typen auftauchen und dem alten Herrn den Gar ausmachen, beißt dessen
abgetrennter Kopf mit letzter Kraft (!) Kageyama und lässt ihn zu
einem Vampir mutieren. Ohne zu wissen was eigentlich mit ihm
geschieht, streift dieser fortan durch die Straßen und fällt jedem
an die Kehle, der seinen Weg kreuzt. Dabei lässt er seine Opfer mehr
oder weniger freiwillig ebenfalls zu Yakuza Vampiren (!) mutieren,
welche sich sofort aufmachen um Schutzgelder zu erpressen, illegale
Spielhöllen zu eröffnen und natürlich auch fleißig unschuldige
Leute zu beißen. Nur die echten Yakuza bleiben verschont, da deren
Blut ungenießbar ist und jeden Vampir auf Dauer elendig verhungern
lassen würde. Während nun eine immer größer werdende Schar von
Yakuza Vampiren die Stadt unsicher macht, meldet sich kurzerhand auch
gleich noch eben jene mysteriöse Organisation an, welche bereits
Kamiura tötete und nun auch Kageyama nach dem Leben trachtet.

Logisch ist Yakuza Apocalypse bei all
dem an den Tag geförderten Irrsinn wirklich zu keinem Zeitpunkt. So
richtig zusammen passen tut hier irgendwie überhaupt nichts und so
erscheint der Film viel mehr als Sammelsurium absurder Ideen als
ernst gemeinter Spielfilm. Aber gerade dies macht ihn auch
gleichzeitig ungemein unterhaltsam. Von Anfang an geht es wirklich
Schlag auf Schlag und Regisseur Takashi Miike lässt eine Bombe nach
der anderen platzen. Überraschend ist dabei vor allem die gute
Besetzung des Filmes, besonders wenn man bedenkt das man es bei Yakuza
Apocalypse
eigentlich mit einem lupenreinen Trashfilm zu tun hat.
Besonders Hauptdarsteller Hayato Ichihara läuft in seiner Rolle als
Antiheld Kageyama zu Höchstleistungen auf. Egal ob er Leute verdrischt,
in seinem schicken Nadelstreifen Anzug durch die Straßen läuft oder
bloß Löcher in den Himmel starrt: Er ist einfach die Lässigkeit und
Coolness in Person. Außerdem gibt es auch
ein Wiedersehen mit Yayan Ruhian, welchen Takashi Miike hier als
schrägen Kung
Fu Nerd besetzt hat. Wer ihn noch aus den grandiosen Filmen The Raid
(Serbuan Maut, Indonesion 2011) und The Raid 2 (Serbuan Maut 2,
Indonesien 2014) kennt, der dürfte sich hier angesichts seiner
Rollenbesetzung sicherlich verwundet am
Kopf kratzen.
Was bei Yakuza Apocalypse
allerdings
weit weniger Spaß macht ist, das der Film nach einer sehr
unterhaltsamen ersten Stunde zunehmens zur Dauerkeilerei verkommt.
Ohne irgendwelche Resultate vorzuweisen wird nur noch gekloppt,
gekloppt und gekloppt. Zwar lockert Miike das Geschehen immer wieder
mit allerlei verrückten Szenen, wie etwa ein aus dem nichts
auftauchender Deko Truck mit Gatling
Maschinengewehren
und einer sehr
gelungenen Reminiszenz an Godzilla, auf, jedoch zieht sich das
Geschehen auf Dauer einfach zu sehr Kaugummi artig in die Länge und
beginnt auf langweilen. Hinzu kommt dann auch noch eine völlige
Planlosigkeit
der Bösewichter, was dem Geschehen so einiges an Dramatik nimmt und
den Aufbau jeglicher Spannung unmöglich macht. Wirklich zu gerne
hätte ich gewusst was nun genau für eine finstere Organisation hier
betrieben wird und was deren Ziele sind. Wollen Sie Drogen an kleine
Kinder auf dem Schulhof verkaufen? Oder am Ende doch nur
wieder obligatorisch die Weltherrschaft an sich reißen? Man weiß es
nicht!
Aber gleichzeitig passt Dies auch geradezu wunderbar in das völlig
chaotische Strickmuster der Filmes, denn Antworten auf viele gestellte
Fragen
bleibt Regisseur Takashi Miike dem Zuschauer am Ende genauso schuldig
wie
einen Abschluß der Geschichte, denn Yakuza
Apocalypse bricht einfach mal
mitten im Geschehen ab. Ein Miike eben wie er im Buche steht.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 07.03.2016
© Bildmaterial Koch Media (Deutschland)
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