
Zoom in: Sex Apartments
Originaltitel: ......
Rômaji: ......
Zûmu in: Bôkô danchi
Alternativtitel: ...... Zoom in: Rape
Apartments
Produktionsland und Jahr:
...... Japan 1980
Regie: ...... Naosuke
Kurosawa
Drehbuch:
Darsteller: ...... Erina
Miyai, Youko Azusa, Yuuko Ohazaki u.a.
Links: ......
OFDb, IMDb
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Eine äußerst japanische
Hommage an den italienischen Giallo - Sexistisch,
gewalttätig und bizarr
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Was obskure Filme angeht, ist Japan wohl
Weltmarktführer. Ich muss gestehen, das Das auch einer der Reize ist,
welche meine Begeisterung für den japanischen Film begründen. Obwohl
ich schon kurzzeitig dachte, schon so ziemlich alle Spielarten
zu kennen verblüffte mich Zoom In: Sex Apartments doch
tatsächlich außerordentlich. Ursache hierfür ist allerdings keinerlei
besonders kreativer Einfall von Regiedebütant Naosuke Kurosawa, sonder
vielmehr der unsagbare Blödsinn den er hier auftischt.
Im Mittelpunkt von Zoom In: Sex Apartments steht
Saeko, eine typische junge, Kinderlose Hausfrau der 80'er Jahre. Da Sie
neben Kochen und die typische, enge japanische Miethauswohnung auf
Vordermann zu halten nichts zu tun hat, radelt Sie gerne durch den
Matsch und das karge Ödland rund um ihr Apartmentgebäude. Aber eines
Tages wird Sie von einem mysteriösem Mann im tief schwarzen Trenchcoat
samt der dazugehörigen schwarzen Lederhandschuhe überfallen und brutal
vergewaltigt.
Wieder Zuhause angekommen hat Sie allerdings schnell den Vorfall
vergessen (!?) und vögelt erst mal mit ihrem Ehemann rum. Doch der
mysteriöse Vergewaltiger streift in den nächsten Tagen weiter in
Saeko's Wohngebiet umher und vergeht sich dabei immer wieder an jungen
Frauen, denen er die Intimzone verbrennt. Die Effekte sind hier zwar
nicht ganz so drastisch in Szene gesetzt wie bei heutigen Schockern,
zumal sicherlich für Kunstblut bei dieser Billigproduktion das Budget
nicht gereicht hat, verfehlen jedoch ihre Wirkung nicht und lässen den
Zuschauer ziemlich angeekelt zurück. Da wird in etwa einer Frau ein, in
Alkohol getränkter Lappen zwischen die Beine gesteckt und angezündet
oder eine Andere im Scharmbereich mit einem Schweißbrenner bearbeitet.
Letzteres findet zum Glück des Zuschauers allerdings im Off statt.
Der Rest der Filmes ist allerdings so ein unsagbarer Blödsinn, das er
schon fast unfreiwillig zur Komödie mutiert, wären da nicht hin und
wieder eben erwähnte Schockszenen. So taucht nach jedem Mord in etwa
Saeko's Mann hinter ihr, gekleidet wie der Killer, auf und erschreckt
Sie oder an einer anderen Stelle treibt Sie es, zum reinen
Zeitvertreib, mit ihrer besten Freundin inklusive deren Ehemann.
Gipfelt in Sachen Unsinn tut der Film allerdings im Finale, wo Saekos
Ehemann von ihr als vermeidlicher Killer gestellt wird und es
anschließend mit seinem letzten, vermeidlichen Opfer auf dem Dach des
Apartmenthauses treibt um seine Potenz zu beweisen. Nachdem dieser beim
Vögeln unfreiwillig vom Dach gestürzt ist, muss Sie wenig später
mitansehen wie eine hochschwangere Freundin auf offener Straße, von
einem anderen Mann im schwarzen Trenchcoat, verbrannt wird. Während
dieser sich aus dem Staub macht, sieht man Sie lächelnd den qualvollen
Tod der eigenen Freundin mit angucken, erleichtert das ihr Ehemann doch
nicht der Killer war. Während man sich als Zuschauer über diese recht
bizarre Szene noch wundert, treibt es Saeko's plötzlich in der Nächsten
mit ihrem Ehemann und dem Killer (!?) in einem Spiegelzimmer umgeben
von einem Flammenmeer (!?).
Während man sich nun als Zuschauer nur noch fragt, ob jemand einem
etwas in den Drink getan hat, fährt unsere Hauptdarstellerin plötzlich
auf ihrem Fahrrad fröhlich davon und der Film ist zu ende.
Ich denke mal, das Zoom In: Sex Apartments einer
der Filme darstellt, deren Kernessenz recht schwer zu erklären ist. Er
ist einfach zu Abstrakt. Um für mich selber zu sprechen, weist der Film
aber gerade wegen seinem
unsäglichen Blödsinn einen recht hohen Unterhaltungswert auf. Hinzu
kommt auch noch, das er aufgrund seiner Laufzeit kurzweiliges Vergnügen
bietet. Auf den anderen Seite rechne ich dem Film aber auch seine
vielen, Frauen verachtenden Szenen negativ an. Besonders an 2 Stellen
kann sich bei Zartbeseiteten schon leicht mal der Magen umdrehen. Was
am Ende bleibt ist ein Film wie ein Zweischneidiges Schwert,
einerseits unterhaltsam andererseits abartig.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 07.08.2012
© Bildmaterial Synapse Films (USA)
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06/10 |
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